Heilwasser und Heilsee

Die wohltuende, schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung des Hévízer Thermalwassers beruht auf mehreren Faktoren, und erfüllt die fünf therapeutischen Prinzipien einer Thermalbehandlung:

  • Hydrothermal – Die Wärmewirkung des Wassers
  • Hydrokinetik – Wassermenge und natürliche Strömung
  • Hydrochemie – Der Gasgehalt des Wassers
  • Hydrodynamik & Hydrostatik – Bewegung unter Wasserdruck
 

Als Erstes wirkt natürlich die Wärme des Wassers. Durch die Anwesenheit von Schwefelwasserstoff entspannt sich die Muskulatur, Haut und Bindegewebe werden besser durchblutet. Dies ermöglicht die verbesserte Aufnahme von Sauerstoff und Mineralien – so gelangen die im Wasser gelösten Inhaltsstoffe mit der Blutbahn überall dahin, wo sie gebraucht werden. Die Wärme des Wassers ermöglicht auch, dass man sich ohne Wärmeverlust selbst im Winter im Thermalsee aufhalten kann, denn die besten Heilerfolge können bei Temperaturen zwischen 24 und 32°C erzielt werden. Die optimale Wassertemperatur, die man weder als zu kühl, noch als zu warm empfindet, liegt etwa bei 30°C – beim Baden werden die Blutgefäße nicht belastet, sodass man die chemischen und biologischen Inhaltsstoffe, die auch das Nervensystem beruhigen, auf angenehmste Weise auf sich einwirken lassen kann.

Beim Hévízer Thermalsee handelt es sich um einen trichterförmigen Kratersee, der von einer in 38 m Tiefe liegenden Quelle gespeist wird, und zwar so ergiebig, dass das Wasser ständig in Bewegung ist und stets ganz leicht wirbelt. Die natürlichen Turbulenzen im See sorgen dafür, dass die Wassertemperatur ausgeglichen ist. Winzige Schlammpartikel, die sich ebenfalls in stetiger Bewegung befinden, wirken wie eine sanfte Massage auf der Haut.

Das Thermalwasser in Hévíz ist reich an Gasen – Schwefelwasserstoff, Kohlensäure, Methan und Radon wirken schmerzlindernd und beruhigen das zentrale und das periphere Nervensystem. Beim Baden werden die Wirkstoffe durch Haut und Atemwege aufgenommen, so fühlt sich der Aufenthalt im Wasser nicht nur gut an, es tut auch gut. Diverse Lebensfunktionen werden dabei stimuliert, entzündungshemmende Mechanismen aktiviert und als Bonus wird das Hautbild verbessert, was bei Ekzemen und Neurodermitis ein augenfälliger Segen ist.

Heilfördernd beim Baden wirkt auch der sog. hydrostatische Druck, der zahlreiche physiologische Wirkungen ausübt. Bewegungen, die sonst Weh tun, können im Wasser mit weniger Energieaufwand ausgeführt werden, und dadurch, dass sich die Muskulatur entspannen kann, werden funktionelle Haltungen wieder eingenommen. Der Druck des Wassers ist bei senkrechter Haltung bei den Füßen größer als am Brustkorb, so wird die Blutzirkulation stimuliert, und eine positive Wirkung auf Venen und dadurch auf den Kreislauf ausgeübt, selbst Nierenfunktionen und Stoffwechsel auf Zellebene werden angeregt. Aufgrund dieser Wirkungen eignet sich das Thermalwasser in Hévíz hervorragend vor allem bei Arthrose und anderen rheumatischen Gelenkbeschwerden.

Zusätzlich kann man sich im stahlblauen See mitten im Grünen das ganze Jahr durch unter freiem Himmel entspannen. Da lässt man nicht nur die Füße, sondern auch die Seele einfach mal herrlich baumeln. Und selbst wenn man im engsten Sinne des Wortes nur im See herumhängt, inhaliert man die wohltuende Konzentration der im Thermalwasser enthaltenen Mineralstoffe, die in Form von Luftbläschen ständig an die Wasseroberfläche steigen.