Die Gebäude des Seebades

 

Die Teile des Hévízer Seebades heutzutage

  • Eingang des Seebades mit den Cherub-Statuen auf dem Dr. Schulhof Vilmos Promenade.
  • Zentrales Gebäude mit 4 Innenpools und Plätze und Terrassen zum Entspannen.
  • Festetics Spa, der südliche Eingang des Seebades, der über die Straße Ady E. erreichbar ist. Das ist das neueste Gebäude des Seebades, in dem die Wellness-Dienstleistungen zur Verfügung stehen.
  • Schlammbecken, die sich im See direkt zwischen dem Hauptgebäude und dem Festetics Spa befinden.
  • Der Eingang vom Deák-Platz ist auch als Sommereingang bekannt, weil er nur saisonal geöffnet ist.
  • Die Sommergebäude, die am Ostufer des Sees steht. Es ist ein Gebäude aus Holz mit Umkleidekabinen und Sonnenterrassen befindet.
  • Die Sonnenterrasse „Medve” ist eine separate Sonnenterrasse im südöstlichen Teil des Sees.

 

Dr. Schulhof Vilmos Promenade

Die Dr. Schulhof Vilmos Promenade gehört zum Park des Seebades. Sie führt vom „Winterbad“ am Ende der Fußgängerzone zum Haupteingang des Seebades.

Platanenbäume beschatten die Bänke an der Promenade. Auf der einen Seite liegt der Hévízer Heilsee, auf der anderen Seite befinden sich die historischen Gebäude der St. Andreas Rheumaklinik. Sie wurden in den 1870-ern Jahren erbaut und Anfang des 20. Jahrhunderts renoviert.

Jedes Haus hat eine eigene Geschichte.

Es wurde am nördlichen Teil der von der Familie Festetics begründeten „Neuen Anlage” im Sezessionsstil gebaut. Seinen Namen bekam es nach dem Gründer der Badestadt, Graf György Festetics. Heute ist es das Gebäude „A” des Rheumakrankenhauses.

Dieses Haus nannte man Haus Nr. III ganz bis 1906, bis es vollendet wurde. Im selben Jahr, wurde die Asche von Ferenc Rákóczi II. – dem Führer des ungarischen Freiheitskampfes – aus der Türkei nach Ungarn gebracht, so wurde das Haus nach ihm benannt. Heute ist es das Gebäude „B” des Rheumakrankenhauses.

Die Villa hat ihren Namen nach Karola Ella bekommen, die die Tochter von Tasziló Festetics war. Heute ist sie das Gebäude „C” des Rheumakrankenhauses.
Nach Süden spazierend findet man das Restaurant und das Festsaal. Hier war die Grenze des Festetics-Anwesens. Das war das erste steinerne Haus, das zur Unterbringung der Badegäste in den 60-ern Jahren des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. 1909 wurde das Gebäude aufgestockt und der für die damalige Zeit unentbehrliche Kursalon fertig gestellt. Zurzeit befindet sich hier der Festsaal des Rheumakrankenhauses.

Seinen Namen bekam das Haus aus dem Anlass, dass im Jahre dessen Übergabe Tasziló Festetics (II.), der Bauerherr des Hauses, von Franz Josef – ungarischem König und österreichischem Kaiser – in den Fürstenstand erhoben wurde. Heute ist es das Gebäude „D” des Rheumakrankenhauses.

Das Gebäude wurde in den Jahren 1870-71 laut den Plänen von Lonkay Ferenc, dem herrschaftlichen Architekt der Familie Festetics gebaut. Das Haus war Teil der „Neuen Anlage”, wo die Gebäuden mit Nummern gekennzeichnet waren, so blieb dieser Name. Heute betätigt sich hier ein Hotel in der Betreibung der Hévízheilbad und 'Szent András' Rheumakrankenhaus.

Sein ursprünglicher Name war Tasziló-Villa, aber nach dem Tod vom Prinz Tasziló Festetics (II.) wurde es nach Deák Ferenc Deák-Haus umnannt.

 

Die Geschichte des Hévíz Bades

Bad Hévíz zwischen 1795-1905

Das erste Badegebäude, dessen Grundriss noch rechteckig war und aus zwei Gebäudeteilen bestand, wurde im Jahre 1795 im Auftrag des Grafen György Festetics I. errichtet. Der große Ruf der wohltuenden Heilwirkungen des Thermalwassers war auch in Wien bekannt, und ein Bericht aus dem Jahr 1918 wurde auch die Anwesenheit der weißen Seerosen erwähnt, zu denen im Jahre 1898 noch weitere Arten dieser Pflanze angesiedelt wurden. Im Jahre 1858 begann man Bäume um den See anzupflanzen, die Badegebäude zu modernisieren und die Gästegebäude am Seeufer auszugestalten. Im Zentrum des Thermalsees bekamen die Spiegelbäder für Männer und Frauen (Bäder umgeben von Kabinen) ihren Platz, aber viele benutzten den damals noch viel breiteren Ausflusskanal zum Baden.

Bad Hévíz in 1910er und 1920er Jahren

Ab 1905 hat der Pächter Vencel Reischl alles dafür eingesetzt, um Hévíz als eine internationale Badestadt zu etablieren. Das frühere Badegebäude wurde von einem mit einer Kuppel bedeckten Gebäude abgelöst, darüber hinaus ist ihm die Errichtung von zahlreichen modernen Hotels und Gaststätten sowie des an einem Badeort unerlässlichen „Kursalons“ zu verdanken. Im Jahre 1907 wurde an der Stelle der alten geschlagenen Brücke eine bedeckte Brücke errichtet, und in diesem Jahr wurden auch der charakteristische Haupteingang mit den zwei Türmen sowie das Hévíz Sanatorium und Kurhotel erbaut. Im Jahre 1911 errang die Stadt den Titel „Siedlung mit Badestadtcharakter“.

Bad Hévíz in den 1930er Jahren

Nach 1926 wurden die Entwicklungsarbeiten mit neuem Schwung fortgesetzt. Das charakteristische Badegebäude am Seeufer wurde errichtet, und im Jahre 1932 bekam das Hauptgebäude ein Glasdach, und somit wurde das Hauptgebäude völlig bedeckt. Im Jahre 1930 standen bereits 7 Hotels, 11 Gaststätten und 40 Villen in Hévíz. Die 16 tausend Gäste, die jährlich nach Hévíz kamen, wurden von einem abwechslungsreichen kulturellen Leben erwartet. In diesen glücklichen Jahren der Friedenszeit war dr. Vilmos Schulhof, der mit seiner Arbeit sehr viel für die Popularisierung der Hévízer Therapien getan hatte, Chefarzt in Hévíz. Die Promenade am Thermalbad trägt heute seinen Namen.

Gebäude in Hévíz vor 1945

Zeitgleich mit dem ersten Badegebäude (1795) wurde das zu Therapiezwecken benutzte „Schröpfhaus“ errichtet. Während die Umgebung des Thermalsees in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bloß aus mit Schilf bewachsenen und moorigen Gebieten bestanden hatte, wurden ab den 1850er Jahren immer schönere Unterkünfte erbaut. Im Jahre 1870 standen schon die Häuser I-VII, von denen das sogenannte „Hetes Ház“ das einzige zweistöckige Gebäude war. In dieser Zeit war auch eine römisch-katholische Kapelle (die später abgerissen wurde) errichtet worden, anschließend wurden die Hotels, Basargebäude sowie der „Kursalon“, der als Schauplatz von Bällen und Konzerten diente.

Bad Hévíz in den 1950er und 1960er Jahren

Im Jahre 1948 wurden das sich bis dahin im Besitz der Familie Festetics befindende Thermalbad und alle damit verbundenen Gebäude und Parks verstaatlicht, und die Ära des staatlich finanzierten Urlaubs. Im Jahre 1952 wurde das Staatliche Rheumakrankenhaus in Hévíz errichtet, und noch in diesem Jahr wurde Hévíz zu einem Kurort mit überregionaler Bedeutung erklärt. Im Jahre 1968 wurde das damals modernste, mit balneotherapeutischen Geräten ausgestattete, bedeckte Badegebäude des Landes erbaut. In dieser Zeit begann der international bekannte Rheumatologe der Stadt, dr. Károly Moll, der das Gewichtsbad erfunden hatte, seine Arbeit.

 

Bad Hévíz in den 1970er und 1980er Jahren

Der Fremdenverkehr nahm in den 1970er Jahren /dank den bereits auch aus dem Ausland kommenden Gästen/ dermaßen zu, dass es unerlässlich war, weitere niveauvolle Hotels zu errichten und die Gebäude des Thermalbades zu modernisieren. Die früheren - mit Kuppeln überdachten – Gebäude wurden ab 1977 kontinuierlich von Gebäuden abgelöst, die alle über einen oder mehrere Türme verfügten und mit Rotkieferholz bedeckt waren.  Die komplette Erneuerung wurde im Jahre 1985 beendet, aber die Gäste konnten die neue Anlage nicht allzu lange genießen, denn sie wurde infolge eines Feuerbrands am 3. März 1986 völlig niedergebrannt. Die neuen Gebäude wurden schließlich im Jahre 1989 fertig.

Die Traditionelle Hévízer Heilmethode

Die ersten schriftlichen Erinnerungen über die wohltuenden Wirkungen des Hévízer Thermalwassers stammen aus dem Jahr 1780. Anfangs wurde – neben dem Baden – nur der Aderlass als Heilmethode angewandt, das Sanatorium wurde im Jahr 1907 in der Siedlung errichtet. Der erste berühmte Arzt der Stadt war Vilmos Schulhof, der – neben dem Baden – auch Elektrotherapie und Röntgenbehandlungen bei der Rehabilitation des Bewegungsapparates benutzte. Die Hévízer Therapie nahm dank der Arbeit von dr. Károly Moll ab den 1950er Jahren einen neuen Schwung, und im Jahre 1968 wurde das am modernsten ausgestattete balneotherapeutische Badegebäude der Stadt in der Stadt errichtet.

Die Dienstleistungen wurden seitdem um ein breites Spektrum von Behandlungen erweitert, aber die Basis der Traditionellen Hévízer Heilmethode sind nach wie vor die folgenden: das Baden im Thermalwasser, die Heilschlammpackung oder Schlammbad sowie das von Károly Moll erfundene Gewichtsbad. Diese können – nach individuellen Ansprüchen – um eine Trinkkur, eine Heilmassage, eine Bewegungs-, Physio- oder Hydrotherapie ergänzt werden.

 

 

Nette Erinnerungen aus Hévíz

Die Badestadt zog in den vergangenen 220 Jahren zahlreiche Gäste an, unter denen es sowohl Prominente als auch weniger bekannte Persönlichkeiten – und im Ausnahmefall sogar berühmt gewordene Tiere – gab. Während es im 19. Jahrhundert ganz natürlich war, dass Tiere ins Wasser getrieben wurden, galt es im Jahre 1914 als eine Sensation, als Nelly, das Elefantenweibchen, das über Beinschmerzen klagte, nach Hévíz umgesiedelt wurde. Der ehemalige Zirkuselefant wurde täglich zweimal ein Schlamm- und Thermalbad verschrieben, das er mit großer Freude genoss. Der dreijährige Elefant wurde dermaßen populär, dass er der Stadt eine zusätzliche Anziehungskraft bedeutete: die Gäste überraschten sie täglich mit mehreren großen Körben von Überraschungen, zum Beispiel mit Kirschen.