Ökologischer Landbau im kleinen Maßstab
Péter Bakos und seine Frau Zsuzsa haben ihre ursprünglichen Berufe hinter sich gelassen, um Schritt für Schritt einen Vorzeigebetrieb aufzubauen. Hier werden Kräuter, Obst und Gewürze angebaut und zu 100 % Direktsäften, Trockenfrüchten, Würzölen, ätherischen Ölen und aromatischen Hydrolaten verarbeitet.
Das Besondere: Keine industrielle Massenproduktion, sondern nachhaltige Landwirtschaft im menschlichen Maßstab. Wer den Hof besucht, kann die Produktion hautnah erleben, natürliche Köstlichkeiten probieren und viel über Heilkräuter lernen.
Mensch, Tier und Pflanze im Einklang
Auf der Suche nach einem lebenswerten, nachhaltigen Leben auf dem Land ließen sich Péter und Zsuzsa in Zalaszentlászló nieder. Früher lebten sie in Budapest, doch ihre Liebe zur Natur und das Interesse an Heilpflanzen waren immer präsent. Als sie das Anwesen im Zala-Tal fanden, sahen sie sofort: Die Natur blüht hier in voller Pracht. Bei Spaziergängen entdeckte Zsuzsa zahlreiche Heilkräuter – so entstand das Tal der Heilkräuter.
Anstelle des alten Gutsbetriebs schufen sie einen Ort, an dem die Natur in ihrem eigenen Rhythmus wirken darf. Die Familie nimmt nur das, was die Natur in der jeweiligen Jahreszeit schenkt. In der ökologischen Landwirtschaft hat alles seinen Platz: Von Frühling bis Herbst begleitet Zsuzsa das Wachsen, Blühen und Fruchten der Pflanzen – und verarbeitet sie dann zu hochwertigen Produkten. Um ihr praktisches Wissen zu fundieren, absolvierte Zsuzsa eine Ausbildung zur Phytotherapeutin. Heute kennt sie die Heilkräuter des Tals und ihre Wirkung bis ins Detail.
Naturverbundenes Denken mit einem Hauch Moderne
In der „Hexenküche“ des Tals entstehen Würzöle, Trockenfrüchte, 100 % Direktsäfte und Tees – alles aus natürlichen Zutaten. Für die Direktsäfte nutzen sie moderne Verarbeitungstechnologien, die mit minimalem Eingriff auskommen. Würzöle, Trockenfrüchte und Tees hingegen erfordern viel Handarbeit: Alle Kräuter, Früchte und Gewürze werden sorgfältig von Hand sortiert, bevor sie ins Öl, in den Dörrapparat oder in den Trockenschrank gelangen.
Im Gegensatz zur maschinellen Massenproduktion setzen Péter und Zsuzsa konsequent auf Qualität. Für Trockenfrüchte und Säfte verwenden sie ausschließlich eigene oder von regionalen Partnern stammende Rohstoffe.Die Gewürze stammen aus eigenem Anbau, die Heilkräuter werden wild gesammelt. Die Würzöle basieren auf einer hochwertigen, Omega-3-reichen ungarischen Ölmischung, verfeinert mit eigenem Basilikum, Knoblauch, Estragon und Thymian.
Aprikosen, Pflaumen, Äpfel und Sauerkirschen werden bei niedrigen Temperaturen schonend getrocknet, um Geschmack und Nährstoffe optimal zu erhalten. Die Direktsäfte – aus Apfel, Traube, Vogelbeere, Johannisbeere, Roter Bete oder Kürbis – werden jedes Jahr aus der aktuellen Ernte gepresst, ohne Zuckerzusatz und ohne Zusatzstoffe.
Alles an einem Ort – natürlich und nachhaltig
Der Hof umfasst 15 Hektar. Ein Teil ist Heimat für wild wachsende Pflanzen, der andere besteht aus gepflegten Obstgärten, Kräuterparzellen und einem duftenden Gewürzgarten. Hühner, Hähne und Pferde gehören ebenso zum Hof und werden von Zsuzsa liebevoll umsorgt. Zur Manufaktur gehört auch ein kleiner Hofladen, in dem du nach Voranmeldung deine Lieblingsprodukte kaufen kannst. Zsuzsa bietet zudem Kräuterwanderungen und spannende Workshops rund um Heilpflanzen an.
Produktinformation
Trockenfrüchte
Die Trockenfrüchte aus dem Tal der Heilkräuter entstehen ausschließlich aus eigenem Obst oder von regionalen Kleinbauern. Zsuzsa und ihr Team sortieren die Früchte sorgfältig von Hand – nur makellose Ware wird verarbeitet. Überreife oder beschädigte Früchte haben keinen Platz, denn sie würden Geschmack und Optik beeinträchtigen.
Äpfel, Birnen, Pflaumen und Sauerkirschen werden von Hand sortiert, entsteint und in Scheiben geschnitten – so bleibt die Qualität garantiert. Die Trocknung erfolgt in einer umweltfreundlich betriebenen Kleinanlage bei 45–55 °C über viele Stunden, manchmal auch über Tage. So bleiben Farbe, Vitamine und der natürliche Zuckergehalt der Früchte erhalten. Zusätzlicher Zucker oder Konservierungsstoffe werden nicht verwendet. Das Ergebnis: Trockenfrüchte, die den vollen Geschmack sonnenverwöhnter Früchte bewahren – mit echtem Aroma, intensiver Farbe und natürlichem Duft.
Bezugsquellen
- 8788 Zalaszentlászló, Vörösmajor 0154
- Google Maps
Weitere Infos & Kontakt:
Wusstest du, dass die goldwerten Böden Transdanubiens einst von eiszeitlichen Winden herangetragen wurden? Löss ist nicht nur ein geologischer Begriff, sondern eine uralte „Rezeptur“, aus der eine der fruchtbarsten Böden im Karpatenbecken entstand. Wo heute Reben wachsen und Vögel in Lösswänden nisten, wehten einst über Jahrtausende hinweg gelbe Staubstürme. Erfahre, wie dieses besondere Sediment die Landschaft geformt hat – und warum es auch heute noch eine zentrale Rolle für nachhaltige Landwirtschaft spielt. Der Begriff „Löss“ leitet sich vom deutschen Wort lose ab – was „locker“ bedeutet. Seine Ablagerungen entstanden im Pleistozän (vor 2,58 Mio. bis 0,01 Mio. Jahren), insbesondere während der Eiszeiten. Löss ist ein feinkörniges, gelbliches Sediment, das über Zehntausende von Jahren vom Wind transportiert und abgelagert wurde. Entscheidend für seine Entstehung waren die klimatischen Bedingungen südlich des ehemaligen skandinavischen Eisschildes: ein trockenes, kaltes Klima und spärliche Vegetation. Die feinen Staubpartikel stammten aus Flussauen und ausgetrockneten Steppenlandschaften. Mit der Zeit verband sich das abgelagerte Material durch kalkhaltige Bindemittel zu festem Löss – charakteristisch mit seinen senkrechten Rissen. Wichtig zu wissen: Das Pleistozän war nicht durchgehend eiszeitlich. Es umfasste mehrere Kaltzeiten und dazwischenliegende Warmzeiten – teils sogar wärmer als heute – mit kurzen Klimaschwankungen. Löss hat dem Karpatenbecken, insbesondere Transdanubien, ein einzigartiges Landschaftsbild verliehen: steil abfallende, bis zu zehn Meter hohe Lösswände, Hohlräume in den Wänden (z. B. Lebensraum für Bienenfresser und Uferschwalben), jahrhundertealte Hohlwege in Weinbergen und von Wurzeln durchzogene Böschungen – all das gehört zum geologischen Erbe dieser Region. Diese Strukturen sind fester Bestandteil des Landschaftsbildes, das durch geologische Prozesse und Gesteinsformationen geformt wurde – und das uns so vertraut und charakteristisch erscheint. Lössgebiete zeichnen sich durch besonders fruchtbare Böden aus – viele unserer landwirtschaftlichen Flächen liegen auf solchen Lössinseln. Das allein ist schon eine hervorragende Grundlage für nachhaltige Bewirtschaftung: Einerseits wegen des hohen Humusgehalts, andererseits wegen der ausgezeichneten Wasserspeicherkapazität. In der Praxis bedeutet das: Selbst in Trockenzeiten bleibt dank der senkrechten Porenstruktur ausreichend Feuchtigkeit im Bodenprofil erhalten – ein unschätzbarer Vorteil im Zeitalter des Klimawandels. Interessant ist auch, dass der feine, windgetragene Staub aus der Sahara, der heute zunehmend Mitteleuropa erreicht, in gewissem Maße als modernes Pendant zum lössbildenden Material betrachtet werden kann.
Löss – das Erbe des Pleistozäns
Landschaftsformen – das Erbe des Löss
Fruchtbarkeit und Wasserspeicherung
Moderne Parallelen – Staub aus der Sahara