Honig, wie ihn die Bienen erschaffen haben
Wusstest du, dass Honig praktisch nicht verdirbt? Sein hoher Zuckergehalt, der sehr niedrige Wasseranteil, das saure Milieu sowie natürliche antibakterielle Stoffe machen ihn nahezu unbegrenzt haltbar. Honig ist ein Schatz der Natur – ihn zu ernten ist ein Privileg für jene, die ihren Bienen genügend Aufmerksamkeit schenken.
Die Imkerei Skapér in Zalaszentgrót ist ein Familienbetrieb über mehrere Generationen.
Heute führt ihn Zoltán Skapér mit über fünf Jahrzehnten Erfahrung. Für ihn ist Imkerei kein Hobby, sondern Lebensweise: Arbeit, Verantwortung, Struktur und Leidenschaft zugleich.
Zweite Generation – von Anfang an dabei
Zoltán bekam als Kind sein erstes Bienenvolk.
Obwohl er viele Jahre als Führungskraft in anderen Branchen tätig war, blieben die Bienen stets Teil seines Lebens – zunächst als Hobby, später im Nebenerwerb, schließlich als Berufung. Nach dem frühen Tod seines Vaters übernahm er die Imkerei vollständig und schlug seinen eigenen Weg ein.
Heute produziert er nicht nur Honig, sondern betreibt auch eines der ersten Apitherapie-Häuser Ungarns und unterstützt mit seiner Erfahrung junge Imker.
Imkern im Einklang mit den Bienen
Im Sortiment der Skapér Imkerei finden sich klassische Sorten wie Akazien-, Linden-, Raps-, Sonnenblumen-, Goldruten- und Blütenhonig. Doch ihre Besonderheit liegt nicht nur im Geschmack, sondern auch in der schonenden, bienenfreundlichen Herstellung. Zoltán verzichtet vollständig auf chemische Behandlungen.
Zur Pflege seiner Bienenvölker nutzt er ausschließlich natürliche Mittel wie Oxalsäure. Das Wachs in den Beuten wird regelmäßig ausgetauscht, um Rückstände zu vermeiden – dabei kommt oft recyceltes Eigenwachs zum Einsatz, dessen Herkunft stets bekannt und kontrolliert ist.
Vor dem Schleudern misst Zoltán mit einem digitalen Refraktometer den Wassergehalt. Nur bei optimaler Reife wird der Honig geerntet. Nach dem Schleudern ruht der Honig mindestens vier Wochen, damit sich Wachsreste und Luftblasen natürlich absetzen. Erst danach wird er durch ein feines 200-Mikron-Sieb gefiltert – ohne Zusatzstoffe, ohne Erhitzen, ohne Entschäumer. Nach dem Abfüllen folgt eine kurze Reifephase, um eine klare, seidige Konsistenz zu erzielen.
Apitherapie – Heilung mit der Kraft der Bienen
Der Hof der Familie Skapér ist mehr als nur eine Imkerei: Hier befindet sich eines der ersten Apitherapie-Häuser des Landes. Dabei entspannen die Gäste auf speziellen Liegen, unter denen Tausende Bienen arbeiten. Ihre Schwingungen, Wärme, der Duft des Bienenstocks und ätherische Öle unterstützen den Körper auf natürliche Weise.
Besonders wirksam kann Apitherapie bei Stressabbau, Atemwegserkrankungen und Schlafstörungen sein. Neben dem Honigverkauf bietet Zoltán nach vorheriger Anmeldung Führungen an. Dabei erklärt er die faszinierende Welt der Bienen, die Kunst der Honigherstellung und zeigt kleinen Gruppen auch gerne seine Bienenstöcke.
Produktinformation
Akazienhonig
Das Flaggschiff der Skapér Imkerei ist der Akazienhonig. Er stammt aus den Akazienwäldern rund um Zalaszentgrót, die auf lehmhaltigen Böden wachsen. Dadurch unterscheiden sich Geschmack und Farbe deutlich von Akazienhonigen anderer Regionen. Seine Farbe variiert von hellgelb bis grünlich – je nach Bodenbeschaffenheit.
Im Geschmack ist er mild-süß, mit zarten Vanillenoten und lang anhaltendem, blumigen Abgang. Ob als natürlicher Süßstoff für Tee, Limonade und Kaffee oder als Brotaufstrich, im Müsli oder zum Backen – der Akazienhonig ist vielseitig einsetzbar und überzeugt zudem mit seiner antibakteriellen Wirkung.
Bezugsquellen
- 8790 Zalaszentgrót, Szabadság u. 86
- Google Maps
Weitere Infos & Kontakt für Apitherapie:
- +36 30 655 7701
Wusstest du, dass der Fluss Zala ursprünglich in die Drau mündete – und erst später den Balaton „fand“? Die Entwicklung des Wassernetzes in Transdanubien ist nicht nur ein faszinierendes geologisches Puzzle, sondern auch ein echtes erdgeschichtliches Abenteuer: Flussläufe wandern, Ströme „verschlingen“ einander, und selbst der Balaton erscheint erst im letzten Kapitel. Erfahre, wie die Natur mit ihren Pinselstrichen die Landschaft neu formte – und wie der Zala zum wichtigsten Zufluss des Balaton wurde. Das sogenannte Quartär, das vor etwa 2,58 Millionen Jahren begann und bis heute andauert, unterscheidet sich von früheren geologischen Zeiträumen vor allem dadurch, dass die damaligen Oberflächenprozesse und Geländeformen das heutige Landschaftsbild entscheidend geprägt haben – so auch das Flusssystem. Eine der wichtigsten und folgenschwersten Entwicklungen im Pleistozän (2,58 Mio. – 0,01 Mio. Jahre) war die Wanderung der Flussbetten und die Bildung von Flussterrassen und Schwemmfächern – beeinflusst durch den einstigen Pannonischen See, der sich durch Sedimentation allmählich zurückzog (siehe: Das Erbe des urzeitlichen Pannon-Sees). Die Ur-Donau floss anfangs im Westen des heutigen Ungarns und mündete in den sich allmählich zurückziehenden Pannonischen See. Diese Fließrichtung behielt sie vermutlich bis zum frühen Pleistozän bei. Die bedeutendste hydrologische Veränderung im Karpatenbecken ereignete sich am Übergang vom Pliozän zum Pleistozän, als sich das Visegráder Donautal (heutiges Donauknie) bildete. Der Flusslauf verlagerte sich in Richtung des heutigen Zentrums der Pannonischen Tiefebene. Dieser Richtungswechsel beeinflusste unweigerlich alle bisherigen Nebenflüsse der westungarischen Donau. Besonders komplex entwickelte sich das Wassernetz Mitteltransdanubiens – der Verlauf des Flusses Zala ist dabei eine der kuriosesten Geschichten. Die Raab (Rába) floss bereits in etwa ihrer heutigen Richtung zur Kleinen Ungarischen Tiefebene. In sie mündete der von Süden kommende Ur-Marcal, in den wiederum der Ur-Zala einfloss. Dieses Bild wurde durch die Natur vollständig verändert – der Zala wurde dabei selbst zum „Pinselstrich“: Ein heute nicht mehr existierender, von Norden nach Süden fließender Fluss (dessen Überrest heute zwischen Zalaszentgrót und Zalavár verläuft) schnitt sich durch rückschreitende Erosion in das Tal des Ur-Zala ein – wie ein heißes Messer durch Butter. Dabei wurde der Ur-Zala in das neue Tal umgeleitet und regelrecht „einverleibt“. Von da an machte der Zala bei Türje einen scharfen Knick nach Süden – und mündete, da es den Balaton noch nicht gab, zunächst in die Drau. Später jedoch senkte sich jene tektonische Mulde ab, in der sich der Balaton bilden sollte (die durchgehende Wasserfläche ist nur etwa 5.000 Jahre alt!) Mit zunehmender Tiefe zog sie den Zala an. So wurde der Fluss – nach Millionen Jahren gewaltiger Umlenkungen – zum Hauptzufluss des Balaton und zur lebensspendenden Wasserader unserer Region.
Das Quartär und seine Bedeutung für die Landschaftsformung
Landschaftsentwicklung im Pleistozän
Die westliche Wanderung der Ur-Donau
Der Richtungswechsel der Donau und seine Folgen
Die Geschichte des Zala: Wanderung und Integration
Neue Fließrichtung des Zala und die Geburt des Balaton