Letzte Änderung: 2025. Mai. 26. 14:41
Beerenanbau und -verarbeitung sind heute eine Seltenheit – deshalb gelten sie als wahre Rarität. Im Tüskevár Garten kannst du aber Hagebutten und Kornelkirschen in bester Qualität genießen.
Wusstest du, dass die goldwerten Böden Transdanubiens einst von eiszeitlichen Winden herangetragen wurden? Löss ist nicht nur ein geologischer Begriff, sondern eine uralte „Rezeptur“, aus der eine der fruchtbarsten Böden im Karpatenbecken entstand. Wo heute Reben wachsen und Vögel in Lösswänden nisten, wehten einst über Jahrtausende hinweg gelbe Staubstürme. Erfahre, wie dieses besondere Sediment die Landschaft geformt hat – und warum es auch heute noch eine zentrale Rolle für nachhaltige Landwirtschaft spielt.
Der Begriff „Löss“ leitet sich vom deutschen Wort lose ab – was „locker“ bedeutet. Seine Ablagerungen entstanden im Pleistozän (vor 2,58 Mio. bis 0,01 Mio. Jahren), insbesondere während der Eiszeiten.
Löss ist ein feinkörniges, gelbliches Sediment, das über Zehntausende von Jahren vom Wind transportiert und abgelagert wurde. Entscheidend für seine Entstehung waren die klimatischen Bedingungen südlich des ehemaligen skandinavischen Eisschildes: ein trockenes, kaltes Klima und spärliche Vegetation.
Die feinen Staubpartikel stammten aus Flussauen und ausgetrockneten Steppenlandschaften. Mit der Zeit verband sich das abgelagerte Material durch kalkhaltige Bindemittel zu festem Löss – charakteristisch mit seinen senkrechten Rissen.
Wichtig zu wissen: Das Pleistozän war nicht durchgehend eiszeitlich. Es umfasste mehrere Kaltzeiten und dazwischenliegende Warmzeiten – teils sogar wärmer als heute – mit kurzen Klimaschwankungen.
Löss hat dem Karpatenbecken, insbesondere Transdanubien, ein einzigartiges Landschaftsbild verliehen: steil abfallende, bis zu zehn Meter hohe Lösswände, Hohlräume in den Wänden (z. B. Lebensraum für Bienenfresser und Uferschwalben), jahrhundertealte Hohlwege in Weinbergen und von Wurzeln durchzogene Böschungen – all das gehört zum geologischen Erbe dieser Region.
Diese Strukturen sind fester Bestandteil des Landschaftsbildes, das durch geologische Prozesse und Gesteinsformationen geformt wurde – und das uns so vertraut und charakteristisch erscheint.
Lössgebiete zeichnen sich durch besonders fruchtbare Böden aus – viele unserer landwirtschaftlichen Flächen liegen auf solchen Lössinseln. Das allein ist schon eine hervorragende Grundlage für nachhaltige Bewirtschaftung: Einerseits wegen des hohen Humusgehalts, andererseits wegen der ausgezeichneten Wasserspeicherkapazität.
In der Praxis bedeutet das: Selbst in Trockenzeiten bleibt dank der senkrechten Porenstruktur ausreichend Feuchtigkeit im Bodenprofil erhalten – ein unschätzbarer Vorteil im Zeitalter des Klimawandels.
Interessant ist auch, dass der feine, windgetragene Staub aus der Sahara, der heute zunehmend Mitteleuropa erreicht, in gewissem Maße als modernes Pendant zum lössbildenden Material betrachtet werden kann.
Letzte Änderung: 2024. June. 24. 12:51
Archäologische Funde belegen, dass Hévíz und seine Umgebung in der Römerzeit dicht besiedelt waren. Im Jahr 1931 wurden die Überreste einer frühkaiserlichen römischen Villa entdeckt, die fast vier Jahrhunderte lang, von der ersten Hälfte des 1. bis zum Beginn des 5. Jahrhunderts bewohnt war.
Einer der bedeutendsten Funde in der Balatonregion ist ein steinernes Gebäude aus der frühen Kaiserzeit, das wahrscheinlich das Wohngebäude des städtischen Landguts (villa urbana) war und im Stadtteil Egregy ausgegraben wurde. Die um 100 n. Chr. errichtete Villa mit einer Grundfläche von fast 1.000 Quadratmetern verfügte über eine Säulenvorhalle und Bäder mit warmem, lauwarmem sowie kaltem Wasser und blieb auch nach mehreren Umbauten bis zum frühen 5. Jahrhundert n. Chr. erhalten. Das ausgegrabene Gebäude, das das aus mehreren Gebäuden bestehende städtische Landgut (oder die Siedlung) vorstellen soll, wurde während seiner langen Nutzungszeit mehrfach umgebaut. Die erste „Restaurierung” der Ruinen fand im Jahr 2003 statt. Bei der Restaurierung wurde versucht, die vier bei den Ausgrabungen zutage getretenen Bauperioden zu präsentieren. In der Zwischenzeit haben die ausgegrabenen Teile zu verfallen begonnen, die Ruine ging in ihrem früheren Zustand dem Verfall entgegen, so dass eine erneute Restaurierung notwendig wurde, die 2011 erfolgte.
Westlich des Wohnhauses wurden die Reste der zur Villa gehörenden Wirtschaftsgebäude gefunden, die möglicherweise ein mit der ausgegrabenen Ruine zusammenhängendes Gebäudeensemble bildeten. Diese Überreste zeigen, dass die Römer ihre Villen und Gebäude meisterhaft in die pannonische Landschaft integrierten. Die Villa in Egregy und die Funde an anderen Stellen in Hévíz – der Jupiter-Altarstein, der in der Nähe des Sees gefunden wurde, und die frühen kaiserlichen Münzen, die von Tauchern gehoben wurden – beweisen, dass bei der Besiedlung durch die Römer auch der „Wundersee” mit heilendem Wasser eine Rolle gespielt haben könnte.
Laut der ältesten hier gefundenen Medaille, die von Kaiser Tiberius geprägt wurde, wurde in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts ein 10 x 10 Meter großes Eggenhaus aus Balken gebaut, wobei flache Steine unter die Zerrbalken gelegt wurden. Die auf den Steinen gefundene Holzkohle deutet darauf hin, dass das Haus abgebrannt ist, wahrscheinlich am Ende des 1. Jahrhunderts.
An der Wende vom 1. zum 2. Jahrhundert wurde an dieser Stelle ein großes steinernes Gebäude errichtet, das 45 m lang und fast 23 m breit war, somit also eine Fläche von mehr als 1.000 Quadratmetern umfasste. Das Gebäude mit einem Säulengang (Portikus) an der Ostseite verfügte über Bäder mit warmem, lauwarmem und kaltem Wasser. Es ist jedoch nicht sicher, dass es sich bei dem Gebäude um das Wohngebäude des städtischen Landguts (villa urbana) handelte, da keine Hinweise auf eine Zentralheizung gefunden wurden.
Das Gebäude wurde wahrscheinlich gegen Ende des 2. Jahrhunderts zerstört, aber im 3. Jahrhundert wurde es mit einer anderen Innenaufteilung wieder aufgebaut und im Inneren sogar ein Mithras-Schrein errichtet. Der Grundstein des Altars wurde bei den Ausgrabungen gefunden. Der Schrein und das Gebäude wurden im 4. Jahrhundert zerstört, aber bald wieder aufgebaut, bis es schließlich im frühen 5. Jahrhundert endgültig zerstört wurde. Die Funktion der Anlage ist auch in dieser Zeit ungewiss, aber sie wurde wahrscheinlich für irgendeine Art von wirtschaftlicher Aktivität genutzt.
Flavius Theodosius, das kranke Kind, das zum Kaiser wurde, oder die bekannteste Legende über die Entstehung des Hévízer Sees. Laut der antiken Legende über den Ursprung des Sees und seine heilenden Kräfte wurde der römische Knabe Flavius von einer christlichen Amme hier in Pannonien erzogen. Der Junge war schwach und kränklich, sein Vater allerdings ein großer General, daher betete die Amme zur Jungfrau Maria, damit diese den Knaben heile. Als die Heilige Jungfrau ihr Flehen hörte, schuf sie eine Quelle mit Heilwasser, in der das Kind jeden Tag gebadet werden musste. Das aus der Tiefe auftauchende warme Wasser der Quelle und der dampfende Schlamm stärkten den Körper des Kindes, und der Knabe wurde zum oströmischen Kaiser Flavius Theodosius, der 391 das Christentum zur Staatsreligion seines Reiches machte. Das Wasser der Quelle speist seitdem den Hévízer See und bringt vielen Menschen Heilung.
Im Ruinengarten bietet der trockene Kneipp-Pfad auf den Umrissen der noch unerforschten unterirdischen Mauern müden Touristen eine körperliche wie geistige Erfrischung. Der Verlauf des Pfades folgt in Gänze den Konturen der Überreste des römischen Gebäudes, das mit der römischen Villa verbunden ist. Das Barfußlaufen auf Kies-, Splitt- und Holzflächen sowie Holzspänen unterschiedlicher Größe bietet eine natürliche Massage. Sie wirkt sehr gut auf die Blutzirkulation in den Füßen und stärkt die Gefäßwände. Durch die Massage der Reflexzonen kann sie sämtliche Organe stimulieren und erfrischt sowie belebt auf diese Weise.
Das Skulpturenensemble besteht aus einer Tür eines typischen römischen Wohnhauses und einem Hundemotiv. Die Tür bilden geometrische Elemente, sie ist halb offen und transparent sowie suggeriert die Verbindung zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit. Die in der Türöffnung sitzende Hundefigur in Form einer dänischen Dogge – einer Rasse, die bereits den Römern bekannt war – ist würdevoll und aristokratisch, verkörpert den römischen Adel und wehrt unberechtigte Eindringlinge ab. In Pompeji sind mehrere Bodenmosaike erhalten, die in der Nähe des Eingangs den Hauswächter in verschiedenen Situationen darstellen. Einige dieser Mosaike tragen die Aufschrift „cave canem”, die dieselbe Funktion wie die heutigen Warntafeln „Warnung vor dem Hunde” oder „Bissiger Hund” erfüllten. Das Material der Türkonstruktion ist Kalkstein, die Hundefigur ist aus Granit.
Das Original der Statue ist eine etwa 2 cm große Bronzefigur aus dem 4. Jahrhundert, die bei Ausgrabungen in der Umgebung von Hévíz gefunden wurde. Experten haben mehrere Theorien über den Zweck der ursprünglichen Figur, sie könnte ein Kinderspielzeug oder auch ein Totemtier gewesen sein. Die wahrscheinlichste Theorie ist vielleicht, dass es ein spätrömisches Grabmal geschmückt haben könnte. Die Statue wurde von dem Bildhauer Ferenc Farkas geschaffen.
Es wurde aus Ziegelsteinen mit ungelöschtem Kalk gefertigt.
1925 wurde es bei Feldarbeiten entdeckt. Die Grabfunde mit Skelett, Gürtel- und Kleiderschnalle aus Bronze, Steinmesser sowie Münzen – stammen aus der Zeit des römischen Kaisers Constantinus II. Die Fundstücke wurden ins Balaton Museum in Keszthely gebracht, das Skelett blieb auf seinem Platz.
Im Hof eines Hauses in der Egregyer Straße wurde ein Backofen zum Ziegelbrennen gefunden.
Dass in Egregy reiche Römer lebten, beweisen auch die 276 Geldstücke, die sich im Inneren eines Römertopfes befanden, der auf dem Weg zur Kirche aus der Árpádenzeit gefunden wurde.
Die ehemalige Tischlerwerkstatt wurde 2015 renoviert und in ein Museum umgewandelt. Von 2015 bis 2020 wurde auf 282 qm Ausstellungsfläche eine Dauerausstellung über die Jahrtausende von Hévíz gezeigt.
Ein thematischer Spazierweg im Stadtteil Egregy, an dem Tafeln die Geschichte des Weinbaus und der pannonischen Landschaft von der römischen Besiedlung bis zum Mittelalter vorstellen. Die Römer brachten die Wissenschaft des Weinbaus mit nach Pannonien, so auch in das Gebiet um den Balaton, wie die Inschrift „Da Bibere” („Gib mir zu trinken”) auf einem in der Nähe gefundenen Keramikgefäß bezeugt. Das Fachwissen der Römer und die günstigen natürlichen Bedingungen dürften den Weinbau erfolgreich gemacht haben. Die Böden von Egregy sind von mittlerer Konsistenz, sandig und leicht steinig. Dieser „warme”, ja manchmal sogar „feurige” Boden ermöglichte in Verbindung mit den günstigen klimatischen Bedingungen die Erzeugung von Weinen von hervorragender Qualität. Es ist kein Zufall, dass die ungarische Bevölkerung, die in der Árpád-Zeit hier lebte, und die deutschen Siedler, die nach der türkischen Besetzung kamen, den Weinbau, der auf römische Wurzeln zurückgeht, fortführten.
Der Stadtteil Egregy geht auf ein mittelalterliches Dorf zurück, das während der Türkenkriege zerstört und später von
Geöffnet:
01.04. – 30.09.: 8:00 – 19:00
01.10. – 31.03.: 8:00 – 16:00
deutschen Einwanderern im 17. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde.
Die hier angesiedelten Winzer und Wirtshäuser bewahren bis heute die Tradition des Weinbaues. / Im Stadtteil Egregy befindet sich eine echte Perle der Stadt: die Denkmalkirche aus dem 13. Jahrhundert, idyllisch auf dem Egregy Hügel gelegen und mit herrlichen Ausblick auf die Umgebung. 1341 wurde sie erstmals schriftlich erwähnt. Nach starken Beschädigungen 16. und 17. Jahrhundert wurde sie 1731 barockisiert, Die mittelalterliche Form der Kirche blieb erhalten, es wurden lediglich innen und außen Ornamentbänder angebracht, das Kirchenschiff erhöht und Gewölbe restauriert. Die erste Schutzheilige der Kirche war die Heilige Katharina aus Alexandrien. Nach dem Umbau wurde die Kirche der Heiligen Magdalena geweiht. Auch in den vergangenen 200 Jahren wurde die Kirche mehrmals restauriert: 1860, 1912, 1964-65, 1990, 1991 und in 2015.
Die Egregyer Kirche ist eine von drei noch erhaltenen Kirchen aus der Árpádenzeit in der Balaton-Region. Ihr Grundriss geht auf alte Formen der Holzbaukunst zurück. Der dreistöckige Turm hat in jedem Stock befinden Zwillings- bzw. Drillingsfenster und wird mit einer besonderen Spitzhaube abgeschlossen, die durch acht Holzbalken gestützt wird. Das Gewölbe des Turmes wurde im 18. Jahrhundert erneuert, ihm schließt sich ein viereckiges Kirchenschiff an. An der Außenfassade sind die gemalte Verzierungen und Sgrafittos erhalten geblieben.
Auf der Südseite befindet sich eine Tür aus der Barockzeit. Zu den wenigen Zierelementen im Kircheninneren zählt eine Nischenreihe an der nördlichen Wand. Die gemalten Zierfriese zeigen den Reichtum der Volkskunst. Im Gebäude befinden sich außerdem Teile eines Taufbeckens aus der Romanik sowie ein mittelalterliches geweihtes Kreuz.
Der aus 14 Stationen bestehende Weg ist rund 300 Meter lang, und der Höhenunterschied vom Startpunkt bis zum Kreuz beträgt 23,5 Meter. Dies entspricht einer Höhe von etwa 8 Stockwerken.
Der Kreuzweg schlängelt sich stimmungsvoll in Richtung der Kirche aus der Árpádenzeit. Sein Design zeichnet sich durch Schlichtheit und Zurückhaltung aus. Die in der Umgebung des aus natürlichen Materialien bestehenden Pfades befindlichen Bäume bieten Schatten und an einigen Abschnitten gibt es die Möglichkeit, sich auszuruhen und zu besinnen. Die verwendeten Materialien und das Design fügen sich gut in die Landschaft ein. Die künstlerischen Arbeiten seiner Stationen stammen von Tibor Török Túri.
Am Ende des Kreuzweges steht neben einem aus Holz gezimmerten Kreuz die Steinplastik eines leeren Grabes, das die Auferstehung Christi symbolisiert. Wenn man an der Nordseite der denkmalgeschützten Friedhofskapelle entlang spaziert, kann man die kleine romanische Kirche bewundern, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut wurde.
Der Kalvarienberg kann zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Auto und sogar im Rahmen einer geführten Wanderung erreicht werden. Während der Tour können die Gäste auch zahlreiche andere Andachtsstätten in Hévíz besuchen, wozu sie den elektrischen Sightseeing-Bus nutzen können.
Die Familie Festetics ist das bedeutendste Adelsgeschlecht von Keszthely und Umgebung. Die Geschichte von Hévíz ist gleich an mehreren Stellen mit ihrem Wirken verwoben, so ist es kein Zufall, dass an mehreren Stellen in der Stadt Kunstwerke und Gebäude zu sehen sind, die an die Mitglieder der Familie Festetics erinnern. Nur wenige wissen, dass auch der Ausbau des Hévízer Sees zu einem Bad und seine Entwicklung zu therapeutischen Zwecken ihnen zu verdanken sind. Der europaweit bekannte und hochgebildete Graf György I. Festetics begann mit der Trockenlegung und Säuberung des Sumpfes um den See. Daran erinnern der nach ihm benannte Platz (an dem sich auch der Eingang zum St. Andreas-Rheumakrankenhaus befindet), eine lebensgroße Statue des Grafen sowie ein aus Bronze hergestellter Modelltisch, der das Seebad und dessen unmittelbare Umgebung darstellt. Das Heilbad wurde von den Generationen nach ihm (László Festetics und später Tasziló II.) weiterentwickelt. Auf das Konto von Tasziló II. gehen u.a. auch die Anpflanzung des Schutzwaldes oberhalb des Sees und dessen Parkwald-ähnliche Gestaltung, der noch heute die „Lunge” der Stadt und ein beliebtes Erholungsgebiet ist. Die kurze Zufahrtsstraße zur Stadt durch den Zypressen-Sumpfwald trägt den Namen „Festetics-allé”. Die Festetics sétány (Festetics-Promenade) verläuft vom südlichen Eingang des Seebads in der Ady Endre utca (Ady Endre-Straße; Festetics-Badehaus) bis zur Promenade, die den See von Osten her bis zum Spazierweg des Schutzwaldes umrundet.
Balatongyörök - Ruhestätte von Lady Mary Hamilton, Szépkilátó (Aussichtspunkt) Balatonszentgyörgy
Csillagvár (Sternburg; Ausstellung, Ausflugspunkt)
Cserszegtomaj Festetics Pince (Restaurant)
Gyenesdiás - Festetics-kilátó (gebauter Aussichtspunkt, Ausflugspunkt)
Keszthely:
Vonyarcvashegy - Festetics Helikon Taverna Restaurant, Wein- und gastronomischer Ausstellungsraum.
Die römisch-katholische Heilig-Geist-Kirche ist die größte Kirche von Bad Hévíz und bietet ca. 1.000 Gläubigen Platz. Die Pläne stammten vom Architekten János Bocskai. Der Grundstein wurde 1996 von József Szendi, dem Bischof von Veszprém gelegt. Innerhalb von drei Jahren wurde die Kirche mit der Unterstützung der Stadt und der Bürger von Bad Hévíz erbaut und 1999 zeitgleich mit dem Rathaus geweiht. Die sieben in den Himmel ragenden Türme sind schon von Weitem sichtbar. Sie symbolisieren die sieben Geschenke des Heiligen Geistes.
Im Inneren der Kirche verbindet sich moderne Architektur mit Tradition, die vor allem durch die schöne Holzverkleidung betont wird. Wegen der guten Akustik wird die Kirche auch für Orgelkonzerte genutzt. Die farbigen Fenster im gotischen Stil sind Arbeiten des Hévízer Kunstmalers Simon Endre. Der 200 Jahre alte Torso an der Wand des Altarraumes ist eine Spende an die Kirche und wurde von Károlyi Gyula restauriert.
Die Christusfigur aus Bronze auf der linken Altarseite und die „Magna Mater Hungarorum“ samt ungarischer Krone auf der rechten Seite sind Arbeiten von László Marton. Die Emaillebilder an der Wand stammen von László Morvay, die Holzarbeiten von Tibor Kováts und von András Hegedűs. Im Garten und in der Umgebung der Kirche befinden sich mehrere Statuen und Reliefe.
In den Türmen hängen vier Glocken. Aus statischen Gründen wurde in den höchsten Turm keine Glocke eingebaut. Im linken und rechten Turm hängen insgesamt vier Glocken: Zwei stammen aus der alten Kirche. Eine weitere im linken Turm wurde zu Ehren des heiligen Petrus von Dr. Béla Horváth gegossen. Eine Glocke auf der rechten Seite wurde dem Heiligen Paulus aus der geweiht (Spende der Witwe von Imre Varga).
Die Herz-Jesu-Kirche wird auch Fradi-Kirche genannt, weil der berühmteste Sportverein des Landes, der Turnklub von Ferencváros (Fradi) den Bau der Kirche massiv unterstützte. Die weißen und grünen Farben im Inneren sowie die kleine Gedenkecke zeigen die enge Beziehung zum Klub. Der Glockenturm aus dem Jahr 1905 war ursprünglich zweistöckig, der dritte Stock kam1937 hinzu. Im Turm mit Zwillingsfenstern in neoromanischem Stil befinden sich eine kleine und eine große Glocke. Die kleine Glocke wurde 1905 zur Ehren Maria Magdalenas gegossen, die große Glocke 1937 zum Gedenken an die 16 Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg.
Neben dem Turm wurden 16 Lindenbäume gepflanzt und Grabkreuze mit Namen, Geburts- und Sterbedatum angebracht. Heute stehen noch sechs Linden. Im Andenken an die Opfer des 2. Weltkrieges wurde eine Tafel an der Wand des Glockenturms angebracht, auf der auch die Namen der Gefallenen von Egregy stehen. Später wurde die Tafel in den Kirchengarten verlegt.
Der Bau des Kirchenschiffes wurde 1994 nach den Plänen von János Bocskai begonnen. Die Kirche wurde am 22. April 1995 vom Brigadegeneral und Lagerbischof Dr. Ladocsi Gáspár eingeweiht.
In der Nähe der Kirche befinden sich die aus der römischen Zeit stammenden Gebäuderuinen, deren Ausgrabungen im Jahre 2004 abgeschlossen wurden.
Die evangelisch – reformierte Kirche wurde in den Jahren 1995–98 nach den 1941 erstellten Plänen des Architekten Szeghalmy Bálint aus Nagyvárad (Großwardein) erbaut. Die Marmorverzierungen erinnern an die ungarisch-transsilvanisch reformierten Kirchen. Die Ausstattung folgt den reformierten Traditionen, beachtlich ist auch die Ausführung der Holzarbeiten. / Die Kirche wird von den reformierten und evangelischen Konfessionen sowohl für Gottesdienste als auch zur Abwicklung von Angelegenheiten der Kirchengemeinden benutzt. Nur ein kleiner Teil der Stadtbewohner ist evangelisch, es kommen aber jährlich mehrere tausend Besucher verwandter Konfessionen aus dem In- und Ausland in die Stadt. Die in Hévíz lebenden Reformierten hatten lange keine Kirche, Gottesdienste wurden in Privathäusern und im Kultursaal der Klinik abgehalten. Die Protestanten hielten ihre Gottesdienste im Kleinraum des Kinos ab, im Gemeinschaftraum des Hotels Alba und im Kultursaal der Klinik. Die Gemeinde der Stadt spendete das heutige Grundstück im Jahre 1994. Auch die Bauarbeiten wurden von der Selbstverwaltung unterstützt, 1995 begann eine Sammlung um die weiteren Kosten der begonnenen Arbeiten abzudecken.
Der Grundstein für die evangelisch-reformierte Kirche wurde am 21. Juni 1997 gelegt. Die Kirche wurde vom evangelischen Bischof Dr. Béla Harmati und vom reformierten Bischof Dr. Márkus Mihály eingeweiht.
Die Glocke im Turm befindet sich unter einem offenen Gewölbebogen und ist eine Spende der Familie Károly Boros.
Die neueste Kirche in Hévíz trägt den Namen der Ikone der Heiligen Mutter Gottes „Lebensspendender Brunnen“.
Der Grundstein der orthodoxen Kirche wurde am 27. Dezember 2019 von Seiner Eminenz Márk, Metropolit von Budapest-Ungarn, dem leitenden Erzbischof der ungarischen Diözese der Russisch-Orthodoxen Kirche, und Gábor Papp, derzeit der Bürgermeister der Stadt Hévíz, sowie Vertretern der ungarischen orthodoxen Gemeinde und der orthodoxen Gemeinde von Hévíz-Keszthely gelegt.
Anhand von Plänen, die mit der Selbstverwaltung der Stadt Hévíz abgestimmt wurden, begannen im Jahr 2020 die Bauarbeiten basierend auf den Entwürfen des mit dem Ybl-Preis ausgezeichneten Architekten László Vánca. Die 15x15 Meter große Kirche wird auf traditionelle Weise aus Ziegeln errichtet, die allgemeine Konstruktion von der auf den Bau von orthodoxen Kirchen spezialisierten Odessza Construct Kft. durchgeführt. An den Außenwänden der Kirche zeigen die abgeschrägten Ecken der Meister die asymmetrischen Reliefnischen, die eine meisterhafte Kombination von modernen und antiken Motiven sind. Die orthodoxe Turmspitze ist mit einem achteckigen Kreuz mit Goldummantelung geschmückt.
Platanenbäume beschatten die Bänke an der Promenade. Auf der einen Seite liegt der Hévízer Heilsee, auf der anderen Seite befinden sich die historischen Gebäude der St. Andreas Rheumaklinik. Sie wurden in den 1870-ern Jahren erbaut und Anfang des 20. Jahrhunderts renoviert.
Es wurde am nördlichen Teil der von der Familie Festetics begründeten „Neuen Anlage” im Sezessionsstil gebaut. Seinen Namen bekam es nach dem Gründer der Badestadt, Graf György Festetics. Heute ist es das Gebäude „A” des Rheumakrankenhauses.
Dieses Haus nannte man Haus Nr. III ganz bis 1906, bis es vollendet wurde. Im selben Jahr, wurde die Asche von Ferenc Rákóczi II. – dem Führer des ungarischen Freiheitskampfes – aus der Türkei nach Ungarn gebracht, so wurde das Haus nach ihm benannt. Heute ist es das Gebäude „B” des Rheumakrankenhauses.
Die Villa hat ihren Namen nach Karola Ella bekommen, die die Tochter von Tasziló Festetics war. Heute ist sie das Gebäude „C” des Rheumakrankenhauses.
Nach Süden spazierend findet man das Restaurant und das Festsaal. Hier war die Grenze des Festetics-Anwesens. Das war das erste steinerne Haus, das zur Unterbringung der Badegäste in den 60-ern Jahren des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. 1909 wurde das Gebäude aufgestockt und der für die damalige Zeit unentbehrliche Kursalon fertig gestellt. Zurzeit befindet sich hier der Festsaal des Rheumakrankenhauses.
Seinen Namen bekam das Haus aus dem Anlass, dass im Jahre dessen Übergabe Tasziló Festetics (II.), der Bauerherr des Hauses, von Franz Josef – ungarischem König und österreichischem Kaiser – in den Fürstenstand erhoben wurde. Heute ist es das Gebäude „D” des Rheumakrankenhauses.
Das Gebäude wurde in den Jahren 1870-71 laut den Plänen von Lonkay Ferenc, dem herrschaftlichen Architekt der Familie Festetics gebaut. Das Haus war Teil der „Neuen Anlage”, wo die Gebäuden mit Nummern gekennzeichnet waren, so blieb dieser Name. Heute betätigt sich hier ein Hotel in der Betreibung der Hévízheilbad und 'Szent András' Rheumakrankenhaus.
Sein ursprünglicher Name war Tasziló-Villa, aber nach dem Tod vom Prinz Tasziló Festetics (II.) wurde es nach Deák Ferenc Deák-Haus umnannt.
Das älteste und erste therapeutische Gebäude am Bach war das Köpölyöző-Haus um 1800. Das Gasthaus Jerusalem befand sich einst an gleicher Stelle in der Alten Siedlung, und nicht weit vom heutigen Haupteingang entfernt das Armenhaus oder auch Armenbad. In den frühen 1900er Jahren wurde aus dem alten Köpölyöző-Haus das Jókai-Haus, und dahinter erhielt das Kisfaludy-Haus seinen Platz. An der Schulhof sétány (Schulhof-Promenade) befand sich an der Stelle der heutigen Verwaltungsgebäude des Seebades bereits damals das Gebäude der Bäderverwaltung und die Kutschenstation. Das Zander-Institut war nur wenige Meter entfernt, aber es gab auch Geschäfte, und die Milchhalle wurde fast gegenüber dem Haupteingang zum See gebaut, während von der anderen Seite der kleine Musikpavillon leise Musik spielte. Das einstige Armenhaus wurde damals schon Csányi-Haus genannt. Am rechten Ufer des Baches, wo heute die Schlammfabrik steht, befand sich einst ein Gendarmeriehauptquartier. An der Stelle des Hallenbadgebäudes befanden sich ein Tennisplatz und eine römisch-katholische Kapelle. Das erste Kino wurde an der Stelle des Rosengartens betrieben. Und noch eine Besonderheit: Die vor allem aus Keszthely kommenden Gäste erreichten die Badestelle nicht durch die Bäume der Festetics-allé, da es damals dort nämlich noch keine Straße gab, sondern von der heutigen Ady Endre utca (Ady Endre-Straße) aus, etwa dort, wo heute die Promenade links vom Eingang des Festetics-Badehauses in den Park führt.
Letzte Änderung: 2021. April. 23. 13:03
Letzte Änderung: 2019. Juli. 24. 15:44
Letzte Änderung: 2020. October. 19. 12:49
Letzte Änderung: 2019. Februar. 07. 16:21
Letzte Änderung: 2019. August. 05. 14:11
Letzte Änderung: 2019. Juli. 24. 15:34
Die Seerose ist nicht nur schön. Sie hat eine mythologische Bedeutung und wird sogar als heilige Pflanze verehrt.
Die Blüte der ägyptischen weißen und blauen Seerose spielte eine wichtige Rolle im Geistesleben der Ägypter. Sie war das Wahrzeichen des Wohlstandes und des Reichtums und wurde dem König Ägyptens, Osiris und seiner Gemahlin, Isis gewidmet. Gleichzeitig stellte sie das Symbol des Todes und des sich ständig erneuernden Lebens dar, weshalb die Mumien mit blauen und weißen Seerosenblüten bekränzt wurden. Die Seerose wurde von den Ägyptern nicht nur verehrt, sondern auch als Nahrungsmittel verwendet; ihre Körner wurden zu Mehl gemahlen und daraus Fladen zubereitet.
Die Lotusblume, die Verwandte der Seerose, stellt in der indischen Mythologie die Wiege des Universums dar. Als die Sintflut alles wegfegte, erblühte sie aus dem Bauchnabel des auf der Wasseroberfläche liegenden Vishnu. Daraus ragte Brahma, der Schöpfer, hervor und schuf die Welt. Vishnu hält eine Lotusblume in einer seiner Hände. Sie ist die Blume, die ihre Blüten mit ihrer ganzen Pracht aus der ungeformten Unendlichkeit der Gewässer ausbreitet und das Universum symbolisiert. Der Weda erwähnt den innersten Kern des menschlichen Wesens, wo die Seele ihr Zuhause hat, als lotusförmig, während die Hindus und die Buddhisten ihn mit einem Menschen vergleichen, der von den Sünden der Welt nicht berührt worden ist. Einige Lotusblüten verfügen über eine ältere Symbolik. Das immergrüne Thema der indischen Literatur ist die Lotusblume, die bei den ersten Sonnenstrahlen der Morgensonne erblüht. Literarische Beschreibungen vergleichen die Frau mit den Teilen einer Lotusblume.
Die Seerose ist zwar keine heilige Pflanze von Hévíz, sie stellt aber das Symbol der Stadt dar. Wie ist sie in den See gekommen?
Die auffälligsten Pflanzen rings um den See sind die Seerosen. Aus den Beschreibungen vom Anfang des Jahrhunderts sowie aus dem Reisebuch des englischen Arztes und Reisenden Richard Bright aus dem Jahr 1815 ist uns bekannt, dass die weiße Seerose (Nymphaea alba) im See heimisch war. Diese auch im kalten Wasser lebende und in den stilleren Gewässern fast überall aufzufindende Art ist schon an sich eine wunderbare Erscheinung.
In den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde bereits versucht, neben der weißen Seerose auch andere tropische Seerosen im See einzubürgern. Aus dem warmen Wasser des Bischofsbades in Großwardein wurden die Exemplare der ägyptischen weißen Seerose (Nymphaea lotus) zunächst ins Budapester Lukács-Bad und anschließend von hier nach Bad Hévíz übersiedelt. Das Projekt war damals jedoch nicht von dauerhaftem Erfolg.
Von 1898 bis 1906 kam der Lehrer der Keszthelyer Wirtschaftsakademie, Sándor Lovassy, auf die Idee einer groß angelegten „Seerosen-Einbürgerungsaktion“. Aus dem Viktoria-Haus des reichen botanischen Gartens der Budapester Universität beschaffte er Wurzelstammstücke mehrerer tropischer Seerosenarten und pflanzte sie in den Schlamm. In den ersten Jahren versuchte Sándor Lovassy, die Unterarten der ägyptischen weißen und der indischen roten Seerose (Nymphaea rubra) einzubürgern, die über lange Blüten verfügen. Die Experimente, die mit der ersten Pflanze durchgeführt wurden, brachten genauso wenig Erfolg wie die vorangegangenen Experimente. Eine zweite Pflanze zeigte sich jedoch bereits im Jahre 1898 überlebensfähig. 33 Tage nach der Anpflanzung, am 5. Juli 1898, erblühte die erste rote Seerose in Hévíz, was die Hévízer Badegäste selbstverständlich mit großen Interesse mitverfolgten.
Was gibt es über die Eigenschaften der Seerose zu berichten?
Der aus dem tropischen Ost-Indien – genauer gesagt aus den Sümpfen Bengalens – stammende Lotus kam im Jahre 1803 in die botanischen Gärten Europas. Im Allgemeinen beginnt er in der Nacht zu erblühen und schließt seine Blüten bei Sonnenschein am frühen Nachmittag. Falls das Wetter trüb ist, bleiben die Blüten den ganzen Tag über geöffnet. Interessant ist auch, dass sich der Stiel der Pflanze im Schlamm befindet. Von hier kommen die Blätter auf die Wasseroberfläche und legen dabei 4 bis 5 Meter zurück. Die Blüten sind zwischen Mai und November zu bewundern, die einzelnen Blüten blühen drei Tage lang. Eine „ungestörte” Pflanze entwickelt in einem Sommer 60 bis 90 Blätter. Im Winter ziehen sich die Seerosen in den Schlamm zurück und sprießen im Frühling erneut hervor.
Wie beständig ist der Lotus?
Es ist interessant, dass eine – nicht die indische – Unterart sehr beständig ist. Anfang dieses Jahrhunderts wurden in einer mehrere Meter tiefen Schlammschicht unversehrte Körner gefunden. Man versuchte, diese zu keimen, was auch gelang. Anschließend stellte man mit der Radon-Karbon-Methode das genaue Alter fest: sie war 1.040 Jahre alt. Trotz allem ist der rote Lotus – genau wie es auch andere tropische Pflanzen – sehr empfindlich. Er bevorzugt Ruhe und gleichmäßiges Klima. Die einst mit großer Angst geschützten Pflanzen vermehrten sich mittlerweile üppig. Der Lotus ist eine geschützte Pflanze des Hévízer Sees, daher ist es strengstens verboten, die Blüten abzureißen und sie zu stören.
Spielt die Seerose auch klimatisch eine Rolle?
So ist es: die Seerosen haben nicht nur einen ästhetischen Wert. Die Pflanzen, die einen großen Teil des Sees bedecken, verhindern effektiv die Abkühlung des Sees. Genau wie der Schutzwald, der den See umgibt, eine schnelle Temperaturabnahme verhindert, da er den Wind abhält.
Neben den Pflanzen- ist auch die Tierwelt des Sees sehr abwechslungsreich. Kleine Einzeller und Wirbeltiere leben hier. Sie stören die Badegäste nicht, denn sie sind kaum wahrnehmbar. Der See und seine Umgebung sind die Heimat von Planktonkrebsen, Wasserschnecken, Fischen, Libellen, Blatt- und Rosenkäfern sowie zahlreichen Schmetterlingsarten.
Letzte Änderung: 2025. Mai. 26. 14:41
Aus Kräutern entstehen Tee und Würzöl, aus Früchten Trockenobst und Direktsaft – natürliche Rohstoffe, verarbeitet mit modernen Methoden. Willkommen in der kleinen Hexenküche!
Wusstest du, dass die goldwerten Böden Transdanubiens einst von eiszeitlichen Winden herangetragen wurden? Löss ist nicht nur ein geologischer Begriff, sondern eine uralte „Rezeptur“, aus der eine der fruchtbarsten Böden im Karpatenbecken entstand. Wo heute Reben wachsen und Vögel in Lösswänden nisten, wehten einst über Jahrtausende hinweg gelbe Staubstürme. Erfahre, wie dieses besondere Sediment die Landschaft geformt hat – und warum es auch heute noch eine zentrale Rolle für nachhaltige Landwirtschaft spielt.
Der Begriff „Löss“ leitet sich vom deutschen Wort lose ab – was „locker“ bedeutet. Seine Ablagerungen entstanden im Pleistozän (vor 2,58 Mio. bis 0,01 Mio. Jahren), insbesondere während der Eiszeiten.
Löss ist ein feinkörniges, gelbliches Sediment, das über Zehntausende von Jahren vom Wind transportiert und abgelagert wurde. Entscheidend für seine Entstehung waren die klimatischen Bedingungen südlich des ehemaligen skandinavischen Eisschildes: ein trockenes, kaltes Klima und spärliche Vegetation.
Die feinen Staubpartikel stammten aus Flussauen und ausgetrockneten Steppenlandschaften. Mit der Zeit verband sich das abgelagerte Material durch kalkhaltige Bindemittel zu festem Löss – charakteristisch mit seinen senkrechten Rissen.
Wichtig zu wissen: Das Pleistozän war nicht durchgehend eiszeitlich. Es umfasste mehrere Kaltzeiten und dazwischenliegende Warmzeiten – teils sogar wärmer als heute – mit kurzen Klimaschwankungen.
Löss hat dem Karpatenbecken, insbesondere Transdanubien, ein einzigartiges Landschaftsbild verliehen: steil abfallende, bis zu zehn Meter hohe Lösswände, Hohlräume in den Wänden (z. B. Lebensraum für Bienenfresser und Uferschwalben), jahrhundertealte Hohlwege in Weinbergen und von Wurzeln durchzogene Böschungen – all das gehört zum geologischen Erbe dieser Region.
Diese Strukturen sind fester Bestandteil des Landschaftsbildes, das durch geologische Prozesse und Gesteinsformationen geformt wurde – und das uns so vertraut und charakteristisch erscheint.
Lössgebiete zeichnen sich durch besonders fruchtbare Böden aus – viele unserer landwirtschaftlichen Flächen liegen auf solchen Lössinseln. Das allein ist schon eine hervorragende Grundlage für nachhaltige Bewirtschaftung: Einerseits wegen des hohen Humusgehalts, andererseits wegen der ausgezeichneten Wasserspeicherkapazität.
In der Praxis bedeutet das: Selbst in Trockenzeiten bleibt dank der senkrechten Porenstruktur ausreichend Feuchtigkeit im Bodenprofil erhalten – ein unschätzbarer Vorteil im Zeitalter des Klimawandels.
Interessant ist auch, dass der feine, windgetragene Staub aus der Sahara, der heute zunehmend Mitteleuropa erreicht, in gewissem Maße als modernes Pendant zum lössbildenden Material betrachtet werden kann.
Letzte Änderung: 2025. Mai. 26. 14:45
Jeder Tropfen zählt! Auf der Sanddornplantage in Bocfölde entstehen aus eigenem Anbau 100 % Direktsaft, Fruchtaufstrich, Pulver, Tee und Samenöl – für das Beste aus der Natur.
Stell dir vor: An der Stelle des heutigen Balaton erstreckte sich einst ein gewaltiger See – über tausend Meter tief und vierhundertmal so groß! Die Geschichte des Pannon-Sees ist nicht nur ein faszinierendes geologisches Kapitel, sondern ein bis heute prägendes Erbe: Unsere Bodenschätze, fruchtbaren Böden und sogar manche Legenden haben hier ihren Ursprung. Erfahre, wie ein urzeitliches Binnenmeer Transdanubien für immer veränderte!
Der gigantische Pannon-See – zu seiner größten Ausdehnung über vierhundertmal so groß wie der heutige Balaton – bedeckte über Millionen Jahre (ca. 12 bis 8,5 Millionen Jahre vor heute) auch Teile des heutigen Ungarns. Durch das Aufsteigen der umliegenden Gebirge wurde der See allmählich vom Weltozean abgeschnitten, sein Wasser wurde zunehmend süß und das Becken füllte sich langsam mit Sedimenten. Dank seiner Isolation entwickelte sich eine einzigartige Tierwelt mit vielen endemischen Arten.
Der Pannon-See entstand nicht plötzlich, sondern entwickelte sich über Millionen Jahre hinweg aus weitaus größeren Wasserflächen. Ursache dafür waren vor allem langfristige tektonische Bewegungen sowie sich verändernde Niederschlagsverhältnisse. Als seine „Geburt“ gilt jener Moment, in dem er sich als weitgehend abgeschlossenes, eigenständiges Binnenmeer manifestierte.
Mancherorts erreichte der See Tiefen von über 1000 Metern, anderswo bildeten sich flache Zonen mit Lagunen, Flussdeltas und isolierten Kleingewässern – ein vielfältiger Lebensraum. In Zeiten hohen Wasserstands entstanden an den Gebirgsrändern felsige Ufer, deren Spuren bis heute z. B. im Keszthelyer Gebirge oder im Mecsek zu finden sind.
Trotz seiner enormen Ausdehnung wurde der See durch Flüsse – vor allem von den Alpen und Karpaten – über Jahrmillionen hinweg mit gewaltigen Mengen an Sedimenten aufgefüllt. So verschwand der Pannon-See im Laufe von etwa 6,5 Millionen Jahren von der geologischen Landkarte.
Aus diesen Ablagerungen entstanden die sogenannten pannonischen Formationen – bestehend vor allem aus Sand, Ton und Schluff.
Sie bedecken heute weite Teile Transdanubiens und enthalten bedeutende Rohstoffe (z. B. Erdöl) sowie wichtige Grundwasserleiter – so auch im Gebiet der Zalaer Hügellandschaft.
Auf den feinlaminierten Ton- und Sandablagerungen der pannonischen Somlói-Formation bildeten sich besonders fruchtbare Böden. In diesen Schichten finden sich bis heute Relikte wie das sogenannte „Tihanyer Ziegenhorn“ – in Wirklichkeit das abgerundete Schalenfragment einer fossilen Muschelart (Congeria ungulacaprae), bekannt aus der ungarischen Sagenwelt.
Bemerkenswert ist, dass sich der Pannon-See – bedingt durch die Hauptrichtungen seiner Zuflüsse (aus Nordwest, Nord und Nordost) – vorwiegend nach Süden und Südosten hin auffüllte. Im Zeitraffer betrachtet scheint er sich langsam aus dem heutigen Ungarn „zurückgezogen“ zu haben.
Kleinere Seen existierten daher noch lange in Teilen des heutigen Slawoniens (Kroatien) und Nordserbiens. Aufgrund ihrer abweichenden Größe, Beschaffenheit und Fauna gelten sie jedoch nicht als Nachfolger des Pannon-Sees.
Letzte Änderung: 2025. Mai. 26. 14:41
Im Korosajt Käseatelier bekommen gereifte Käsesorten die Zeit, die sie brauchen, um ihren einzigartigen Geschmack zu entfalten. Auf nach Nemesbük!
Wusstest du, dass die goldwerten Böden Transdanubiens einst von eiszeitlichen Winden herangetragen wurden? Löss ist nicht nur ein geologischer Begriff, sondern eine uralte „Rezeptur“, aus der eine der fruchtbarsten Böden im Karpatenbecken entstand. Wo heute Reben wachsen und Vögel in Lösswänden nisten, wehten einst über Jahrtausende hinweg gelbe Staubstürme. Erfahre, wie dieses besondere Sediment die Landschaft geformt hat – und warum es auch heute noch eine zentrale Rolle für nachhaltige Landwirtschaft spielt.
Der Begriff „Löss“ leitet sich vom deutschen Wort lose ab – was „locker“ bedeutet. Seine Ablagerungen entstanden im Pleistozän (vor 2,58 Mio. bis 0,01 Mio. Jahren), insbesondere während der Eiszeiten.
Löss ist ein feinkörniges, gelbliches Sediment, das über Zehntausende von Jahren vom Wind transportiert und abgelagert wurde. Entscheidend für seine Entstehung waren die klimatischen Bedingungen südlich des ehemaligen skandinavischen Eisschildes: ein trockenes, kaltes Klima und spärliche Vegetation.
Die feinen Staubpartikel stammten aus Flussauen und ausgetrockneten Steppenlandschaften. Mit der Zeit verband sich das abgelagerte Material durch kalkhaltige Bindemittel zu festem Löss – charakteristisch mit seinen senkrechten Rissen.
Wichtig zu wissen: Das Pleistozän war nicht durchgehend eiszeitlich. Es umfasste mehrere Kaltzeiten und dazwischenliegende Warmzeiten – teils sogar wärmer als heute – mit kurzen Klimaschwankungen.
Löss hat dem Karpatenbecken, insbesondere Transdanubien, ein einzigartiges Landschaftsbild verliehen: steil abfallende, bis zu zehn Meter hohe Lösswände, Hohlräume in den Wänden (z. B. Lebensraum für Bienenfresser und Uferschwalben), jahrhundertealte Hohlwege in Weinbergen und von Wurzeln durchzogene Böschungen – all das gehört zum geologischen Erbe dieser Region.
Diese Strukturen sind fester Bestandteil des Landschaftsbildes, das durch geologische Prozesse und Gesteinsformationen geformt wurde – und das uns so vertraut und charakteristisch erscheint.
Lössgebiete zeichnen sich durch besonders fruchtbare Böden aus – viele unserer landwirtschaftlichen Flächen liegen auf solchen Lössinseln. Das allein ist schon eine hervorragende Grundlage für nachhaltige Bewirtschaftung: Einerseits wegen des hohen Humusgehalts, andererseits wegen der ausgezeichneten Wasserspeicherkapazität.
In der Praxis bedeutet das: Selbst in Trockenzeiten bleibt dank der senkrechten Porenstruktur ausreichend Feuchtigkeit im Bodenprofil erhalten – ein unschätzbarer Vorteil im Zeitalter des Klimawandels.
Interessant ist auch, dass der feine, windgetragene Staub aus der Sahara, der heute zunehmend Mitteleuropa erreicht, in gewissem Maße als modernes Pendant zum lössbildenden Material betrachtet werden kann.
Letzte Änderung: 2025. Mai. 26. 14:46
Zart, duftend, würzig: Die Lebkuchen des MézÉdes Műhely wecken Kindheitserinnerungen, den Duft von Großmutters Küche und das Gefühl der Feiertage.
Stell dir vor: An der Stelle des heutigen Balaton erstreckte sich einst ein gewaltiger See – über tausend Meter tief und vierhundertmal so groß! Die Geschichte des Pannon-Sees ist nicht nur ein faszinierendes geologisches Kapitel, sondern ein bis heute prägendes Erbe: Unsere Bodenschätze, fruchtbaren Böden und sogar manche Legenden haben hier ihren Ursprung. Erfahre, wie ein urzeitliches Binnenmeer Transdanubien für immer veränderte!
Der gigantische Pannon-See – zu seiner größten Ausdehnung über vierhundertmal so groß wie der heutige Balaton – bedeckte über Millionen Jahre (ca. 12 bis 8,5 Millionen Jahre vor heute) auch Teile des heutigen Ungarns. Durch das Aufsteigen der umliegenden Gebirge wurde der See allmählich vom Weltozean abgeschnitten, sein Wasser wurde zunehmend süß und das Becken füllte sich langsam mit Sedimenten. Dank seiner Isolation entwickelte sich eine einzigartige Tierwelt mit vielen endemischen Arten.
Der Pannon-See entstand nicht plötzlich, sondern entwickelte sich über Millionen Jahre hinweg aus weitaus größeren Wasserflächen. Ursache dafür waren vor allem langfristige tektonische Bewegungen sowie sich verändernde Niederschlagsverhältnisse. Als seine „Geburt“ gilt jener Moment, in dem er sich als weitgehend abgeschlossenes, eigenständiges Binnenmeer manifestierte.
Mancherorts erreichte der See Tiefen von über 1000 Metern, anderswo bildeten sich flache Zonen mit Lagunen, Flussdeltas und isolierten Kleingewässern – ein vielfältiger Lebensraum. In Zeiten hohen Wasserstands entstanden an den Gebirgsrändern felsige Ufer, deren Spuren bis heute z. B. im Keszthelyer Gebirge oder im Mecsek zu finden sind.
Trotz seiner enormen Ausdehnung wurde der See durch Flüsse – vor allem von den Alpen und Karpaten – über Jahrmillionen hinweg mit gewaltigen Mengen an Sedimenten aufgefüllt. So verschwand der Pannon-See im Laufe von etwa 6,5 Millionen Jahren von der geologischen Landkarte.
Aus diesen Ablagerungen entstanden die sogenannten pannonischen Formationen – bestehend vor allem aus Sand, Ton und Schluff.
Sie bedecken heute weite Teile Transdanubiens und enthalten bedeutende Rohstoffe (z. B. Erdöl) sowie wichtige Grundwasserleiter – so auch im Gebiet der Zalaer Hügellandschaft.
Auf den feinlaminierten Ton- und Sandablagerungen der pannonischen Somlói-Formation bildeten sich besonders fruchtbare Böden. In diesen Schichten finden sich bis heute Relikte wie das sogenannte „Tihanyer Ziegenhorn“ – in Wirklichkeit das abgerundete Schalenfragment einer fossilen Muschelart (Congeria ungulacaprae), bekannt aus der ungarischen Sagenwelt.
Bemerkenswert ist, dass sich der Pannon-See – bedingt durch die Hauptrichtungen seiner Zuflüsse (aus Nordwest, Nord und Nordost) – vorwiegend nach Süden und Südosten hin auffüllte. Im Zeitraffer betrachtet scheint er sich langsam aus dem heutigen Ungarn „zurückgezogen“ zu haben.
Kleinere Seen existierten daher noch lange in Teilen des heutigen Slawoniens (Kroatien) und Nordserbiens. Aufgrund ihrer abweichenden Größe, Beschaffenheit und Fauna gelten sie jedoch nicht als Nachfolger des Pannon-Sees.
Letzte Änderung: 2025. Mai. 26. 14:43
Hausgemachte Köstlichkeiten aus sonnenverwöhnten, pestizidfreien Gemüsen – direkt aus der Vorratskammer.
Vor etwa zehntausend Jahren löste die rasche Erwärmung des Klimas eine Lawine von Naturprozessen aus: Sintflutartige Regenfälle, Hangrutsche, Gesteinsverwitterung. Die Landschaft, durch die wir heute spazieren, ist nicht über Jahrhunderte entstanden, sondern das dramatische Gemeinschaftswerk von Klima und Wasser. Wusstest du, dass auch der Talboden des Zala von einem „Zeitfluss“ aus Sedimenten gebildet wurde? Entdecke, wie die Erdoberfläche zu einer der sensibelsten Landkarten des Klimawandels wurde.
Viele blättern gelangweilt weiter, wenn sie das Wort Klimawandel lesen – so oft ist es schon gefallen. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass sich das Klima in der Geschichte der Erde unzählige Male verändert hat – teils sogar in erstaunlich kurzer Zeit. Und innerhalb der großen Klimazyklen wechselten sich immer wieder kühlere und wärmere Phasen ab.
Wenn sich das Klima und damit das Wetter verändern, setzt dies eine Kette wechselseitiger Prozesse in Gang. Dabei verändert sich nicht nur die belebte Umwelt (Pflanzen, Tiere usw.), sondern auch Prozesse der unbelebten Natur.
Als sich vor etwa zehntausend Jahren – nach mehreren Millionen Jahren Kälte – das Klima plötzlich zu erwärmen begann, brachte das auch deutlich mehr Niederschlag mit sich: Heftige Regenfälle sorgten für stärkere Erosion – mehr Sedimente wurden von den Hängen in die Täler und Flüsse gespült.
Die wasserreicheren Flüsse konnten größere Überschwemmungen verursachen, dabei mehr Material transportieren und in der Landschaft verteilen.
All dies wirkte sich stark auf die Geländeformen aus: Die Erdoberfläche wurde in rasantem Tempo kleinteiliger und stärker gegliedert. Mit dem Temperaturanstieg beschleunigten sich auch chemische und physikalische Verwitterungsprozesse: Das Ausgangsgestein zerfiel immer stärker, was zur Bildung einer zunehmend dickeren und fruchtbareren Bodenschicht beitrug.
Insgesamt verlief die Umwandlung und Umlagerung der Gesteine – die ohnehin im Gange war – plötzlich deutlich schneller, ebenso wie die Formung der Landschaft.
In vielen Teilen unserer Region lagern sich am unteren Rand von Hängen und Tälern Sedimente ab, die durch die Erosion des darüberliegenden Gesteins entstanden sind – genau durch die oben beschriebenen Prozesse.
Diese Sedimente stammen meist aus den letzten zehntausenden Jahren – also seit Beginn der heutigen Warmzeit.
An manchen Stellen hat sich diese heute noch aktive Sedimentbildung bis in die Mitte der Talböden ausgeweitet, etwa im Zala-Tal.
Das Gestein, aus dem diese Sedimente stammen, kann beispielsweise aus pannonischem Sand bestehen (Somló-Formation – in Zala besonders häufig), oder aus karbonatischen Meeresablagerungen – wie sie für das Keszthelyer Gebirge typisch sind (meist verschiedene Dolomite, untergeordnet auch Kalkstein).
In ihrer Erscheinungsform erinnern diese Sedimente an feinkörniges Gesteinsmaterial, Kies oder gelegentlich Sand.
Letzte Änderung: 2025. Mai. 26. 14:46
Ein Sirup, für den sich der Weg nach Hévíz lohnt: Der Hanfsirup von Csizmás Szörp ist mild kräuterig und einzigartig. Doch auch Himbeere, Erdbeere und Sauerkirsche sind absolut empfehlenswert.
Stell dir vor: An der Stelle des heutigen Balaton erstreckte sich einst ein gewaltiger See – über tausend Meter tief und vierhundertmal so groß! Die Geschichte des Pannon-Sees ist nicht nur ein faszinierendes geologisches Kapitel, sondern ein bis heute prägendes Erbe: Unsere Bodenschätze, fruchtbaren Böden und sogar manche Legenden haben hier ihren Ursprung. Erfahre, wie ein urzeitliches Binnenmeer Transdanubien für immer veränderte!
Der gigantische Pannon-See – zu seiner größten Ausdehnung über vierhundertmal so groß wie der heutige Balaton – bedeckte über Millionen Jahre (ca. 12 bis 8,5 Millionen Jahre vor heute) auch Teile des heutigen Ungarns. Durch das Aufsteigen der umliegenden Gebirge wurde der See allmählich vom Weltozean abgeschnitten, sein Wasser wurde zunehmend süß und das Becken füllte sich langsam mit Sedimenten. Dank seiner Isolation entwickelte sich eine einzigartige Tierwelt mit vielen endemischen Arten.
Der Pannon-See entstand nicht plötzlich, sondern entwickelte sich über Millionen Jahre hinweg aus weitaus größeren Wasserflächen. Ursache dafür waren vor allem langfristige tektonische Bewegungen sowie sich verändernde Niederschlagsverhältnisse. Als seine „Geburt“ gilt jener Moment, in dem er sich als weitgehend abgeschlossenes, eigenständiges Binnenmeer manifestierte.
Mancherorts erreichte der See Tiefen von über 1000 Metern, anderswo bildeten sich flache Zonen mit Lagunen, Flussdeltas und isolierten Kleingewässern – ein vielfältiger Lebensraum. In Zeiten hohen Wasserstands entstanden an den Gebirgsrändern felsige Ufer, deren Spuren bis heute z. B. im Keszthelyer Gebirge oder im Mecsek zu finden sind.
Trotz seiner enormen Ausdehnung wurde der See durch Flüsse – vor allem von den Alpen und Karpaten – über Jahrmillionen hinweg mit gewaltigen Mengen an Sedimenten aufgefüllt. So verschwand der Pannon-See im Laufe von etwa 6,5 Millionen Jahren von der geologischen Landkarte.
Aus diesen Ablagerungen entstanden die sogenannten pannonischen Formationen – bestehend vor allem aus Sand, Ton und Schluff.
Sie bedecken heute weite Teile Transdanubiens und enthalten bedeutende Rohstoffe (z. B. Erdöl) sowie wichtige Grundwasserleiter – so auch im Gebiet der Zalaer Hügellandschaft.
Auf den feinlaminierten Ton- und Sandablagerungen der pannonischen Somlói-Formation bildeten sich besonders fruchtbare Böden. In diesen Schichten finden sich bis heute Relikte wie das sogenannte „Tihanyer Ziegenhorn“ – in Wirklichkeit das abgerundete Schalenfragment einer fossilen Muschelart (Congeria ungulacaprae), bekannt aus der ungarischen Sagenwelt.
Bemerkenswert ist, dass sich der Pannon-See – bedingt durch die Hauptrichtungen seiner Zuflüsse (aus Nordwest, Nord und Nordost) – vorwiegend nach Süden und Südosten hin auffüllte. Im Zeitraffer betrachtet scheint er sich langsam aus dem heutigen Ungarn „zurückgezogen“ zu haben.
Kleinere Seen existierten daher noch lange in Teilen des heutigen Slawoniens (Kroatien) und Nordserbiens. Aufgrund ihrer abweichenden Größe, Beschaffenheit und Fauna gelten sie jedoch nicht als Nachfolger des Pannon-Sees.
Letzte Änderung: 2025. Juli. 04. 11:42
Eingelegtes Gemüse, fermentierte Spezialitäten, rauchige Zacusca, hausgemachte Marmeladen und geröstete Haselnüsse – alles aus eigenem Anbau, ohne Zusatzstoffe, wie bei Oma.
Letzte Änderung: 2020. June. 17. 12:16
Am 13. Februar 2015 wurde zum 8. Mal der Wein der Stadt Hévíz gewählt.
Neben der Fachjury war jeder Erwachsene eingeladen, die sechs besten Weine zu verkosten und eine Bewertung abzugeben. Gesucht wurde der Wein, der die Atmosphäre der Stadt Hévíz am besten widerspiegelt und auch dem Publikum „schmeckt”. So wurde der Muskat Ottonel Gabriella ’2014’ der Familienkellerei Borbély aus Badacsony zum Wein der Stadt gekrönt. Laut Urteil der Jury ein harmonischer, eleganter und standhafter Wein, der hervorragend zur Stadt passt. Als „ausgezeichneter” Vertreter begleitete er Bad Hévíz das ganze Jahr über bei verschiedensten Anlässen.
Der Wein mit der Auszeichnung „Wein der Stadt Hévíz 2015“ kann im Hévízer Tourinform-Büro (Rákóczi Str. 2. Tel.: +36 83 540 131) sowie in den meisten Gastronomiebetrieben gekauft werden.
Weine gibt es in Restaurants, Unterkünften und Souvenirshops zu kaufen – und im Tourinform-Büro (Rákóczi Str. 2. Tel.: +36 83 540 131). Nehmen Sie die Botschaft von Bad Hévíz mit nach Hause!
Die Jury entschied sich nach mehreren Verkostungen für den Welschriesling der Weinkellerei Strázsai aus dem Jahr 2013. Dieser „konsumentenfreundliche” Wein vertritt nicht nur eine ausgezeichnete Qualität, sondern erfreut sich auch bei den Gästen großer Beliebtheit.
Eine Besonderheit ist der Wein auch deshalb, weil er in einer kleinen Weinkellerei in der Nähe von Bad Hévíz – in Rezi – produziert und hergestellt wurde.