Margit Kreiner

Wachtel-Eier zu probieren ist schon selten – erst recht, wenn sie in aromatischem Olivenöl eingelegt sind. Eine weitere Spezialität vom Hof ist das Bärlauch-Pesto, an dem man nicht vorbeikommt.

Raritäten im Glas

Am Stand von Margit Kreiner auf dem Hévízer Bauernmarkt kannst du geräucherte Wachtel-Eier in würzigem Olivenöl, Bärlauch-Pesto, Paprikacremes, Sirupe und Marmeladen entdecken. In Raposka, einem ruhigen Winkel am Fuße des Szent György-Berges, zwitschern täglich rund 400 Wachteln.

Die kleinen Vögel genießen die liebevolle Fürsorge von Margit und ihrer Tochter – und danken es mit hunderten Eiern. Eingelegt in Olivenöl, fein geräuchert, werden diese Eier zu einer echten Delikatesse.

Tierhaltung aus Leidenschaft

Margit ist mit Landwirtschaft und bäuerlicher Selbstversorgung aufgewachsen.

Die Arbeit mit Tieren hat sie über viele Jahre hinweg gelernt. Früher lebte die Familie in Káptalantóti, wo sie Hühner, Schafe und Heilkräuter hielt sowie Lavendel und Rosen anbaute. Nach dem Umzug nach Raposka standen zwar weniger Flächen zur Verfügung, doch ihre Liebe zu den Tieren blieb. Die Idee zur Wachtelhaltung kam von einer erfahrenen Bekannten.

Wie immer eignete sich Margit das nötige Wissen durch Lesen, Ausprobieren und eigene Erfahrungen an. Heute zieht sie gemeinsam mit ihrer Tochter mehrere hundert Wachteln auf, die tägliche Pflege benötigen. Margit vermeidet konsequent industrielles Futter. Stattdessen erhalten die Tiere hochwertiges, natürliches Futter – Mais, Weizen, Gerste, Erbsen, Soja – aus einem nahegelegenen Betrieb. So bleiben die Wachteln gesund, und der Geschmack der Eier wird vollmundig und charakterstark.

„Wer den Unterschied einmal geschmeckt hat, möchte nichts anderes mehr“, sagt Margit.

Auch optisch ist das zu erkennen: Das Eigelb ist kräftig gefärbt und behält beim Kochen seine goldgelbe Leuchtkraft.

Handwerkliche Verarbeitung, kreative Würzungen

Nach dem Kochen werden die Wachtel-Eier mehrere Stunden in Salzwasser eingelegt und anschließend über Buchenholz geräuchert. Danach wandern sie in Olivenöl, verfeinert mit Knoblauch, Chili, Bärlauch oder anderen saisonalen Kräutern. Jede Rezeptur entsteht aus Margits eigenen Experimenten – nur was sie selbst perfekt findet, kommt auf den Markt. Die beliebtesten Sorten: natur, mit Knoblauch und mit Chili.

Tipp: Das aromatische Olivenöl bleibt auch nach dem Genuss der Eier eine kulinarische Zutat für deine Küche.

Oft bringen auch Kunden neue Ideen ein, die Margit gerne aufgreift und ausprobiert. Neben den geräucherten Wachtel-Eiern produziert Margit auch Bärlauch-Pesto, süße und scharfe Paprikacremes aus eigenem Anbau sowie Marmeladen und Sirupe.

 

Produktvorstellung

Bärlauch-Pesto

Margits Bärlauch-Pesto entsteht zur Hochsaison aus frisch geerntetem Wildbärlauch. Nach sorgfältigem Waschen und Zerkleinern verarbeitet sie die Blätter mit Olivenöl, Salz sowie Walnüssen oder Chili. Verwendet wird ausschließlich das zarte Blattgrün, damit das frische, leicht knoblauchartige Aroma erhalten bleibt.

Den Bärlauch sammelt Margit persönlich oder mit Familienhilfe an bekannten Stellen in der Umgebung. Die Versionen mit Walnüssen oder Chili geben dem Pesto eine besondere Note. Perfekt zu Pasta, als Brotaufstrich, zu Fleisch oder als Salatdressing. Frei von Konservierungsstoffen.

Würzige, geräucherte Wachtel-Eier in Olivenöl

Die in Handarbeit geräucherten Wachtel-Eier in Olivenöl sind das Aushängeschild von Margits kleiner Manufaktur. Die Wachteln werden mit natürlichem Futter aufgezogen, was den Eiern einen hohen Nährstoffgehalt verleiht.

Zur Vorbereitung werden die Eier in Essigwasser eingelegt, um natürliche Pigmentflecken zu entfernen. Anschließend werden sie in Salzwasser gekocht, abgekühlt, von Hand geschält und drei Stunden über Buchenholz geräuchert.

Die fertigen Eier werden pur oder mit Gewürzen wie Knoblauch und Chili in Olivenöl eingelegt. Dieses konserviert nicht nur, sondern nimmt auch das volle Aroma von Rauch und Gewürzen auf – ideal zum Kochen.

Das Produkt ist rein natürlich, frei von Zusatz- und Konservierungsstoffen, und hält sich rund sechs Monate.

Ob als Vorspeise, zum Apéritif oder als Salattopping – eine echte Delikatesse aus Raposka.

Bezugsquellen

  • Hévízer Bauernmarkt
  • Liliomkert Markt, Káptalantóti

Wusstest du, dass die goldwerten Böden Transdanubiens einst von eiszeitlichen Winden herangetragen wurden? Löss ist nicht nur ein geologischer Begriff, sondern eine uralte „Rezeptur“, aus der eine der fruchtbarsten Böden im Karpatenbecken entstand. Wo heute Reben wachsen und Vögel in Lösswänden nisten, wehten einst über Jahrtausende hinweg gelbe Staubstürme. Erfahre, wie dieses besondere Sediment die Landschaft geformt hat – und warum es auch heute noch eine zentrale Rolle für nachhaltige Landwirtschaft spielt.

Löss – das Erbe des Pleistozäns

Der Begriff „Löss“ leitet sich vom deutschen Wort lose ab – was „locker“ bedeutet. Seine Ablagerungen entstanden im Pleistozän (vor 2,58 Mio. bis 0,01 Mio. Jahren), insbesondere während der Eiszeiten.

Löss ist ein feinkörniges, gelbliches Sediment, das über Zehntausende von Jahren vom Wind transportiert und abgelagert wurde. Entscheidend für seine Entstehung waren die klimatischen Bedingungen südlich des ehemaligen skandinavischen Eisschildes: ein trockenes, kaltes Klima und spärliche Vegetation.

Die feinen Staubpartikel stammten aus Flussauen und ausgetrockneten Steppenlandschaften. Mit der Zeit verband sich das abgelagerte Material durch kalkhaltige Bindemittel zu festem Löss – charakteristisch mit seinen senkrechten Rissen.

Wichtig zu wissen: Das Pleistozän war nicht durchgehend eiszeitlich. Es umfasste mehrere Kaltzeiten und dazwischenliegende Warmzeiten – teils sogar wärmer als heute – mit kurzen Klimaschwankungen.

Landschaftsformen – das Erbe des Löss

Löss hat dem Karpatenbecken, insbesondere Transdanubien, ein einzigartiges Landschaftsbild verliehen: steil abfallende, bis zu zehn Meter hohe Lösswände, Hohlräume in den Wänden (z. B. Lebensraum für Bienenfresser und Uferschwalben), jahrhundertealte Hohlwege in Weinbergen und von Wurzeln durchzogene Böschungen – all das gehört zum geologischen Erbe dieser Region.

Diese Strukturen sind fester Bestandteil des Landschaftsbildes, das durch geologische Prozesse und Gesteinsformationen geformt wurde – und das uns so vertraut und charakteristisch erscheint.

Fruchtbarkeit und Wasserspeicherung

Lössgebiete zeichnen sich durch besonders fruchtbare Böden aus – viele unserer landwirtschaftlichen Flächen liegen auf solchen Lössinseln. Das allein ist schon eine hervorragende Grundlage für nachhaltige Bewirtschaftung: Einerseits wegen des hohen Humusgehalts, andererseits wegen der ausgezeichneten Wasserspeicherkapazität.

In der Praxis bedeutet das: Selbst in Trockenzeiten bleibt dank der senkrechten Porenstruktur ausreichend Feuchtigkeit im Bodenprofil erhalten – ein unschätzbarer Vorteil im Zeitalter des Klimawandels.

Moderne Parallelen – Staub aus der Sahara

Interessant ist auch, dass der feine, windgetragene Staub aus der Sahara, der heute zunehmend Mitteleuropa erreicht, in gewissem Maße als modernes Pendant zum lössbildenden Material betrachtet werden kann.