Letzte Änderung: 2021. Juli. 19. 14:20
In der Stadt ist man sehr bemüht, dass auch gehbehinderte Gäste Ihren Urlaub in Hévíz richtig genießen können.
Letzte Änderung: 2024. August. 16. 13:40
Letzte Änderung: 2024. August. 16. 13:41
Letzte Änderung: 2020. Mai. 25. 11:40
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Geräucherter Parenyica, würziger Gomolya, süßer Quarkrahm – wenn du echte, unverfälschte Aromen liebst, musst du CseroSajt probieren!
Stell dir vor: Wo heute die dolomitischen Gipfel des Keszthelyer Gebirges in den Himmel ragen, rauschten einst die Wellen eines tropischen Meeres. Die Landschaft, die wir als unveränderlich empfinden, ist in Wirklichkeit nur ein vergänglicher Gast auf der Bühne der Erdgeschichte. Wie wird aus einem seichten Tropenmeer ein ungarisches Mittelgebirge? Warum reißt Dolomitgestein? Und wie beeinflusst das heute die landwirtschaftliche Nutzung? Begib dich auf eine Reise durch Millionen Jahre – in eine Geschichte, die in Stein geschrieben steht.
Gebirge, Ebenen, Inseln, Meere, Flüsse, Seen – all diese Begriffe wirken aus menschlicher Perspektive beständig, sind aus Sicht der Erde jedoch oft nur flüchtige Erscheinungen. Die Gesteine unseres Planeten sind ständig in Bewegung. Wie zerbrochene Schalenstücke auf einem gekochten Ei treiben die tektonischen Platten der Erdkruste auf dem plastischen Untergrund und befinden sich auf einer ewigen Reise.
Manche driften aufeinander zu, schieben sich übereinander oder falten sich zu Gebirgen. Andere senken sich ab, sodass Senken, Seen oder sogar ganze Meere entstehen können.
So kommt es, dass der Dolomit und Kalkstein des Keszthelyer Gebirges in einem tropischen Flachmeer abgelagert wurden, das einst Tausende Kilometer entfernt lag und seit Dutzenden Millionen Jahren nicht mehr existiert. Die Landschaft ähnelte jener, die wir heute in den paradiesischen Regionen der Bahamas finden.
Der nördliche Teil des Keszthelyer Gebirges besteht aus jungen, nur wenige Millionen Jahre alten vulkanischen Gesteinen. Im Süden hingegen – etwa bei Rezi oder Cserszegtomaj – dominieren deutlich ältere Dolomite, die im tropischen Meer entstanden.
Neben den weitverbreiteten Schichten des sogenannten Hauptdolomits – auch in den Alpen zu finden – tritt hier fleckenweise der über 200 Millionen Jahre alte Rezi-Dolomit auf.
Das Keszthelyer Hochland wird von einem Nord-Süd-Talsystem und mikrotektonischen Störungen durchzogen. Aufgrund der dünnen Bodenschicht und des stark gegliederten Reliefs ist das Gebiet zu über 70 % bewaldet. Die verkarstete Oberfläche ist ganzjährig wasserarm und weist besondere ökologische Merkmale auf.
Das Plateau ist von inneren Becken gegliedert und wird durch tiefe tektonische Bruchlinien wie die Hévízer- und Edericser-Störung begrenzt. Diese Struktur macht das Gebiet auch anfällig für seismische Aktivität.
Die durch Zerfall und Verwitterung entstandenen Böden auf dem Dolomitschutt bilden die natürliche Grundlage der heutigen Landnutzung. Einige unserer Produzentinnen und Produzenten arbeiten am westlichen Rand des Keszthelyer Hochlands – einem Gebiet, das von den 350 bis 440 Meter hohen, tektonisch herausgehobenen Horsten geprägt ist.
Letzte Änderung: 2021. April. 23. 13:03
Letzte Änderung: 2019. August. 05. 14:39
Letzte Änderung: 2019. Juli. 24. 15:34
Die Seerose ist nicht nur schön. Sie hat eine mythologische Bedeutung und wird sogar als heilige Pflanze verehrt.
Die Blüte der ägyptischen weißen und blauen Seerose spielte eine wichtige Rolle im Geistesleben der Ägypter. Sie war das Wahrzeichen des Wohlstandes und des Reichtums und wurde dem König Ägyptens, Osiris und seiner Gemahlin, Isis gewidmet. Gleichzeitig stellte sie das Symbol des Todes und des sich ständig erneuernden Lebens dar, weshalb die Mumien mit blauen und weißen Seerosenblüten bekränzt wurden. Die Seerose wurde von den Ägyptern nicht nur verehrt, sondern auch als Nahrungsmittel verwendet; ihre Körner wurden zu Mehl gemahlen und daraus Fladen zubereitet.
Die Lotusblume, die Verwandte der Seerose, stellt in der indischen Mythologie die Wiege des Universums dar. Als die Sintflut alles wegfegte, erblühte sie aus dem Bauchnabel des auf der Wasseroberfläche liegenden Vishnu. Daraus ragte Brahma, der Schöpfer, hervor und schuf die Welt. Vishnu hält eine Lotusblume in einer seiner Hände. Sie ist die Blume, die ihre Blüten mit ihrer ganzen Pracht aus der ungeformten Unendlichkeit der Gewässer ausbreitet und das Universum symbolisiert. Der Weda erwähnt den innersten Kern des menschlichen Wesens, wo die Seele ihr Zuhause hat, als lotusförmig, während die Hindus und die Buddhisten ihn mit einem Menschen vergleichen, der von den Sünden der Welt nicht berührt worden ist. Einige Lotusblüten verfügen über eine ältere Symbolik. Das immergrüne Thema der indischen Literatur ist die Lotusblume, die bei den ersten Sonnenstrahlen der Morgensonne erblüht. Literarische Beschreibungen vergleichen die Frau mit den Teilen einer Lotusblume.
Die Seerose ist zwar keine heilige Pflanze von Hévíz, sie stellt aber das Symbol der Stadt dar. Wie ist sie in den See gekommen?
Die auffälligsten Pflanzen rings um den See sind die Seerosen. Aus den Beschreibungen vom Anfang des Jahrhunderts sowie aus dem Reisebuch des englischen Arztes und Reisenden Richard Bright aus dem Jahr 1815 ist uns bekannt, dass die weiße Seerose (Nymphaea alba) im See heimisch war. Diese auch im kalten Wasser lebende und in den stilleren Gewässern fast überall aufzufindende Art ist schon an sich eine wunderbare Erscheinung.
In den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde bereits versucht, neben der weißen Seerose auch andere tropische Seerosen im See einzubürgern. Aus dem warmen Wasser des Bischofsbades in Großwardein wurden die Exemplare der ägyptischen weißen Seerose (Nymphaea lotus) zunächst ins Budapester Lukács-Bad und anschließend von hier nach Bad Hévíz übersiedelt. Das Projekt war damals jedoch nicht von dauerhaftem Erfolg.
Von 1898 bis 1906 kam der Lehrer der Keszthelyer Wirtschaftsakademie, Sándor Lovassy, auf die Idee einer groß angelegten „Seerosen-Einbürgerungsaktion“. Aus dem Viktoria-Haus des reichen botanischen Gartens der Budapester Universität beschaffte er Wurzelstammstücke mehrerer tropischer Seerosenarten und pflanzte sie in den Schlamm. In den ersten Jahren versuchte Sándor Lovassy, die Unterarten der ägyptischen weißen und der indischen roten Seerose (Nymphaea rubra) einzubürgern, die über lange Blüten verfügen. Die Experimente, die mit der ersten Pflanze durchgeführt wurden, brachten genauso wenig Erfolg wie die vorangegangenen Experimente. Eine zweite Pflanze zeigte sich jedoch bereits im Jahre 1898 überlebensfähig. 33 Tage nach der Anpflanzung, am 5. Juli 1898, erblühte die erste rote Seerose in Hévíz, was die Hévízer Badegäste selbstverständlich mit großen Interesse mitverfolgten.
Was gibt es über die Eigenschaften der Seerose zu berichten?
Der aus dem tropischen Ost-Indien – genauer gesagt aus den Sümpfen Bengalens – stammende Lotus kam im Jahre 1803 in die botanischen Gärten Europas. Im Allgemeinen beginnt er in der Nacht zu erblühen und schließt seine Blüten bei Sonnenschein am frühen Nachmittag. Falls das Wetter trüb ist, bleiben die Blüten den ganzen Tag über geöffnet. Interessant ist auch, dass sich der Stiel der Pflanze im Schlamm befindet. Von hier kommen die Blätter auf die Wasseroberfläche und legen dabei 4 bis 5 Meter zurück. Die Blüten sind zwischen Mai und November zu bewundern, die einzelnen Blüten blühen drei Tage lang. Eine „ungestörte” Pflanze entwickelt in einem Sommer 60 bis 90 Blätter. Im Winter ziehen sich die Seerosen in den Schlamm zurück und sprießen im Frühling erneut hervor.
Wie beständig ist der Lotus?
Es ist interessant, dass eine – nicht die indische – Unterart sehr beständig ist. Anfang dieses Jahrhunderts wurden in einer mehrere Meter tiefen Schlammschicht unversehrte Körner gefunden. Man versuchte, diese zu keimen, was auch gelang. Anschließend stellte man mit der Radon-Karbon-Methode das genaue Alter fest: sie war 1.040 Jahre alt. Trotz allem ist der rote Lotus – genau wie es auch andere tropische Pflanzen – sehr empfindlich. Er bevorzugt Ruhe und gleichmäßiges Klima. Die einst mit großer Angst geschützten Pflanzen vermehrten sich mittlerweile üppig. Der Lotus ist eine geschützte Pflanze des Hévízer Sees, daher ist es strengstens verboten, die Blüten abzureißen und sie zu stören.
Spielt die Seerose auch klimatisch eine Rolle?
So ist es: die Seerosen haben nicht nur einen ästhetischen Wert. Die Pflanzen, die einen großen Teil des Sees bedecken, verhindern effektiv die Abkühlung des Sees. Genau wie der Schutzwald, der den See umgibt, eine schnelle Temperaturabnahme verhindert, da er den Wind abhält.
Neben den Pflanzen- ist auch die Tierwelt des Sees sehr abwechslungsreich. Kleine Einzeller und Wirbeltiere leben hier. Sie stören die Badegäste nicht, denn sie sind kaum wahrnehmbar. Der See und seine Umgebung sind die Heimat von Planktonkrebsen, Wasserschnecken, Fischen, Libellen, Blatt- und Rosenkäfern sowie zahlreichen Schmetterlingsarten.
Letzte Änderung: 2025. Mai. 26. 14:45
In Rieslingland ist alles möglich – eines aber ist sicher: Dich erwartet eine erlebnisreiche Weinverkostung in einem versteckten Winkel des Keszthelyer Gebirges.
Stell dir vor: An der Stelle des heutigen Balaton erstreckte sich einst ein gewaltiger See – über tausend Meter tief und vierhundertmal so groß! Die Geschichte des Pannon-Sees ist nicht nur ein faszinierendes geologisches Kapitel, sondern ein bis heute prägendes Erbe: Unsere Bodenschätze, fruchtbaren Böden und sogar manche Legenden haben hier ihren Ursprung. Erfahre, wie ein urzeitliches Binnenmeer Transdanubien für immer veränderte!
Der gigantische Pannon-See – zu seiner größten Ausdehnung über vierhundertmal so groß wie der heutige Balaton – bedeckte über Millionen Jahre (ca. 12 bis 8,5 Millionen Jahre vor heute) auch Teile des heutigen Ungarns. Durch das Aufsteigen der umliegenden Gebirge wurde der See allmählich vom Weltozean abgeschnitten, sein Wasser wurde zunehmend süß und das Becken füllte sich langsam mit Sedimenten. Dank seiner Isolation entwickelte sich eine einzigartige Tierwelt mit vielen endemischen Arten.
Der Pannon-See entstand nicht plötzlich, sondern entwickelte sich über Millionen Jahre hinweg aus weitaus größeren Wasserflächen. Ursache dafür waren vor allem langfristige tektonische Bewegungen sowie sich verändernde Niederschlagsverhältnisse. Als seine „Geburt“ gilt jener Moment, in dem er sich als weitgehend abgeschlossenes, eigenständiges Binnenmeer manifestierte.
Mancherorts erreichte der See Tiefen von über 1000 Metern, anderswo bildeten sich flache Zonen mit Lagunen, Flussdeltas und isolierten Kleingewässern – ein vielfältiger Lebensraum. In Zeiten hohen Wasserstands entstanden an den Gebirgsrändern felsige Ufer, deren Spuren bis heute z. B. im Keszthelyer Gebirge oder im Mecsek zu finden sind.
Trotz seiner enormen Ausdehnung wurde der See durch Flüsse – vor allem von den Alpen und Karpaten – über Jahrmillionen hinweg mit gewaltigen Mengen an Sedimenten aufgefüllt. So verschwand der Pannon-See im Laufe von etwa 6,5 Millionen Jahren von der geologischen Landkarte.
Aus diesen Ablagerungen entstanden die sogenannten pannonischen Formationen – bestehend vor allem aus Sand, Ton und Schluff.
Sie bedecken heute weite Teile Transdanubiens und enthalten bedeutende Rohstoffe (z. B. Erdöl) sowie wichtige Grundwasserleiter – so auch im Gebiet der Zalaer Hügellandschaft.
Auf den feinlaminierten Ton- und Sandablagerungen der pannonischen Somlói-Formation bildeten sich besonders fruchtbare Böden. In diesen Schichten finden sich bis heute Relikte wie das sogenannte „Tihanyer Ziegenhorn“ – in Wirklichkeit das abgerundete Schalenfragment einer fossilen Muschelart (Congeria ungulacaprae), bekannt aus der ungarischen Sagenwelt.
Bemerkenswert ist, dass sich der Pannon-See – bedingt durch die Hauptrichtungen seiner Zuflüsse (aus Nordwest, Nord und Nordost) – vorwiegend nach Süden und Südosten hin auffüllte. Im Zeitraffer betrachtet scheint er sich langsam aus dem heutigen Ungarn „zurückgezogen“ zu haben.
Kleinere Seen existierten daher noch lange in Teilen des heutigen Slawoniens (Kroatien) und Nordserbiens. Aufgrund ihrer abweichenden Größe, Beschaffenheit und Fauna gelten sie jedoch nicht als Nachfolger des Pannon-Sees.
Stell dir vor: An der Stelle des heutigen Balaton erstreckte sich einst ein gewaltiger See – über tausend Meter tief und vierhundertmal so groß! Die Geschichte des Pannon-Sees ist nicht nur ein faszinierendes geologisches Kapitel, sondern ein bis heute prägendes Erbe: Unsere Bodenschätze, fruchtbaren Böden und sogar manche Legenden haben hier ihren Ursprung. Erfahre, wie ein urzeitliches Binnenmeer Transdanubien für immer veränderte!
Der gigantische Pannon-See – zu seiner größten Ausdehnung über vierhundertmal so groß wie der heutige Balaton – bedeckte über Millionen Jahre (ca. 12 bis 8,5 Millionen Jahre vor heute) auch Teile des heutigen Ungarns. Durch das Aufsteigen der umliegenden Gebirge wurde der See allmählich vom Weltozean abgeschnitten, sein Wasser wurde zunehmend süß und das Becken füllte sich langsam mit Sedimenten. Dank seiner Isolation entwickelte sich eine einzigartige Tierwelt mit vielen endemischen Arten.
Der Pannon-See entstand nicht plötzlich, sondern entwickelte sich über Millionen Jahre hinweg aus weitaus größeren Wasserflächen. Ursache dafür waren vor allem langfristige tektonische Bewegungen sowie sich verändernde Niederschlagsverhältnisse. Als seine „Geburt“ gilt jener Moment, in dem er sich als weitgehend abgeschlossenes, eigenständiges Binnenmeer manifestierte.
Mancherorts erreichte der See Tiefen von über 1000 Metern, anderswo bildeten sich flache Zonen mit Lagunen, Flussdeltas und isolierten Kleingewässern – ein vielfältiger Lebensraum. In Zeiten hohen Wasserstands entstanden an den Gebirgsrändern felsige Ufer, deren Spuren bis heute z. B. im Keszthelyer Gebirge oder im Mecsek zu finden sind.
Trotz seiner enormen Ausdehnung wurde der See durch Flüsse – vor allem von den Alpen und Karpaten – über Jahrmillionen hinweg mit gewaltigen Mengen an Sedimenten aufgefüllt. So verschwand der Pannon-See im Laufe von etwa 6,5 Millionen Jahren von der geologischen Landkarte.
Aus diesen Ablagerungen entstanden die sogenannten pannonischen Formationen – bestehend vor allem aus Sand, Ton und Schluff.
Sie bedecken heute weite Teile Transdanubiens und enthalten bedeutende Rohstoffe (z. B. Erdöl) sowie wichtige Grundwasserleiter – so auch im Gebiet der Zalaer Hügellandschaft.
Auf den feinlaminierten Ton- und Sandablagerungen der pannonischen Somlói-Formation bildeten sich besonders fruchtbare Böden. In diesen Schichten finden sich bis heute Relikte wie das sogenannte „Tihanyer Ziegenhorn“ – in Wirklichkeit das abgerundete Schalenfragment einer fossilen Muschelart (Congeria ungulacaprae), bekannt aus der ungarischen Sagenwelt.
Bemerkenswert ist, dass sich der Pannon-See – bedingt durch die Hauptrichtungen seiner Zuflüsse (aus Nordwest, Nord und Nordost) – vorwiegend nach Süden und Südosten hin auffüllte. Im Zeitraffer betrachtet scheint er sich langsam aus dem heutigen Ungarn „zurückgezogen“ zu haben.
Kleinere Seen existierten daher noch lange in Teilen des heutigen Slawoniens (Kroatien) und Nordserbiens. Aufgrund ihrer abweichenden Größe, Beschaffenheit und Fauna gelten sie jedoch nicht als Nachfolger des Pannon-Sees.
Stell dir vor: Wo heute die dolomitischen Gipfel des Keszthelyer Gebirges in den Himmel ragen, rauschten einst die Wellen eines tropischen Meeres. Die Landschaft, die wir als unveränderlich empfinden, ist in Wirklichkeit nur ein vergänglicher Gast auf der Bühne der Erdgeschichte. Wie wird aus einem seichten Tropenmeer ein ungarisches Mittelgebirge? Warum reißt Dolomitgestein? Und wie beeinflusst das heute die landwirtschaftliche Nutzung? Begib dich auf eine Reise durch Millionen Jahre – in eine Geschichte, die in Stein geschrieben steht.
Gebirge, Ebenen, Inseln, Meere, Flüsse, Seen – all diese Begriffe wirken aus menschlicher Perspektive beständig, sind aus Sicht der Erde jedoch oft nur flüchtige Erscheinungen. Die Gesteine unseres Planeten sind ständig in Bewegung. Wie zerbrochene Schalenstücke auf einem gekochten Ei treiben die tektonischen Platten der Erdkruste auf dem plastischen Untergrund und befinden sich auf einer ewigen Reise.
Manche driften aufeinander zu, schieben sich übereinander oder falten sich zu Gebirgen. Andere senken sich ab, sodass Senken, Seen oder sogar ganze Meere entstehen können.
So kommt es, dass der Dolomit und Kalkstein des Keszthelyer Gebirges in einem tropischen Flachmeer abgelagert wurden, das einst Tausende Kilometer entfernt lag und seit Dutzenden Millionen Jahren nicht mehr existiert. Die Landschaft ähnelte jener, die wir heute in den paradiesischen Regionen der Bahamas finden.
Der nördliche Teil des Keszthelyer Gebirges besteht aus jungen, nur wenige Millionen Jahre alten vulkanischen Gesteinen. Im Süden hingegen – etwa bei Rezi oder Cserszegtomaj – dominieren deutlich ältere Dolomite, die im tropischen Meer entstanden.
Neben den weitverbreiteten Schichten des sogenannten Hauptdolomits – auch in den Alpen zu finden – tritt hier fleckenweise der über 200 Millionen Jahre alte Rezi-Dolomit auf.
Das Keszthelyer Hochland wird von einem Nord-Süd-Talsystem und mikrotektonischen Störungen durchzogen. Aufgrund der dünnen Bodenschicht und des stark gegliederten Reliefs ist das Gebiet zu über 70 % bewaldet. Die verkarstete Oberfläche ist ganzjährig wasserarm und weist besondere ökologische Merkmale auf.
Das Plateau ist von inneren Becken gegliedert und wird durch tiefe tektonische Bruchlinien wie die Hévízer- und Edericser-Störung begrenzt. Diese Struktur macht das Gebiet auch anfällig für seismische Aktivität.
Die durch Zerfall und Verwitterung entstandenen Böden auf dem Dolomitschutt bilden die natürliche Grundlage der heutigen Landnutzung. Einige unserer Produzentinnen und Produzenten arbeiten am westlichen Rand des Keszthelyer Hochlands – einem Gebiet, das von den 350 bis 440 Meter hohen, tektonisch herausgehobenen Horsten geprägt ist.