Aufblühen in Bad Hévíz: zwischen Seerosen und Sumpfzypressen

Das ganze Jahr über Lotusblüten auf dem Thermalsee, Sumpfzypressen ringsum und viele für diesen Breitengrad untypische Bäume: Das subme-diterrane Klima und das Mikroklima um den schwefelhaltigen Thermalsee sorgen in Bad Hévíz für eine einzigartige Flora und Fauna.

Aufblühen in Bad Hévíz: zwischen Seerosen und Sumpfzypressen

Relativ milde Winter und nicht zu heiße Sommer sorgen neben dem größten biologisch aktiven Thermalsee der Welt dafür, dass Bad Hévíz zurecht eine Lotusblüte in seinem Wappen trägt. Auf dem Wasser, das auch im Winter konstante 24 Grad Celsius misst, blühen das ganze Jahr weiße ägyptische und zyklamenrote indische Seerosen. Sie locken prächtige Libellen, Blatt- und Goldkäfer und mehrere Schmetterlingsarten an. Die wunderschönen Lotusblumen sind geschützt und haben auch eine wichtige Funktion: Ihre großen schwimmenden Blätter halten die Oberflächentemperatur des Sees konstant. Einzigartig – wenn auch kaum sichtbar – ist die Flora und Fauna im See selbst. Die Mikroorganismen im Wasser und Schlamm tragen erheblich zur Heilkraft sowie zur antibiotischen und desinfizierenden Wirkung des Sees bei. Wer einmal in dem im Sommer bis 35 Grad warmen See eingetaucht ist, merkt sofort, wie gut das an Schwefel, Kohlendioxid, Kalzium, Magnesium und Hydrogenkarbonat reiche Heilwasser tut. Die Quelle im 38 Meter tiefen Krater pumpt pro Sekunde 410 Liter frisches Thermalwasser in den See und tauscht den gesamten Inhalt innerhalb von 72 Stunden aus, womit eine Reinigung durch chemische Zusätze völlig überflüssig ist. Besonders wohl fühlen sich auch die Fische im See, zu denen Barsche, mehrere Karpfenarten und die fast ausgestorbenen Spitzkarpfen zählen. Im Abfluss des Sees sind bei genauem Hinsehen Rotbauchunken und Sumpfschildkröten zu entdecken. Auffällig sind die vielen Sumpfzypressen rund um den Hévízer See, die sonst in Mittelamerika heimisch sind. Im Kurpark am See stehen noch mehr, für den Breitengrad untypische Bäume, die der Gründer von Bad Hévíz, Graf György Festetics, vor über 200 Jahren pflanzen ließ: darunter ein Urweltmammutbäume, Schwarzkiefer, Robinien, Platanen, Ginko- und Götterbäume. Wunderschön bepflanzt ist die Platanen-Allee entlang der Schulhof-Promenade. Ab März blüht Bad Hévíz in einem Meer aus Tulpen und Narzissen auf. Mit dieser prächtigen Kulisse ist für Bad Hévíz die (oft erfolgreiche) Teilnahme am Wettbewerb Entente Florale Europe selbstverständlich gut gewappnet. 13 Kilometer von Bad Hévíz liegt das Vogelparadies Kis-Balaton, das für seine für Vielfalt an Wasser- und Watvögeln bekannt ist. Ein Besuch in diesem Naturschutzgebiet mit internationaler Bedeutung ist für Naturliebhaber „Pflicht“.