Handgemachte Sirupe ohne Konservierungsstoffe
In einem kleinen Hof in Alsópáhok entstehen in liebevoller Handarbeit die Sirupe der Millu Manufaktúra. Ihre intensiven Farben verdanken sie nicht künstlichen Aromen, sondern ausschließlich frischen Früchten. Csilla Nagy folgt keiner alten Familientradition. Für sie ist die Sirupherstellung ein bewusst gewählter Neuanfang – kombiniert mit fundiertem Fachwissen.
Ihr Grundsatz: keine Konservierungsstoffe, stattdessen der volle Erhalt der wertvollen Vitamine. Dafür hat sie eine Ausbildung zur Fachkraft für Konservierungstechnik absolviert.
Die 14 verschiedenen Sirupsorten schmecken, als würde man in frische Früchte beißen.
Vom Abenteuergeist zur handwerklichen Sirupherstellung
Csilla glaubt daran, dass man etwa alle sieben Jahre etwas völlig Neues beginnen sollte. So war sie bereits in der Marktforschung, im Gesundheitswesen, im Einzelhandel und in der Gastronomie tätig – wie sie selbst sagt: „Nur Glocken habe ich noch nicht gegossen.“
2024 startete sie in Alsópáhok mit der Sirupherstellung ihr nächstes Kapitel. Neben der Liebe zu echten Aromen war ihr wichtig, ihr Handwerk professionell zu beherrschen. Dank ihrer Ausbildung gelingt es ihr, Sirupe ohne Konservierungsstoffe herzustellen, die trotzdem lange haltbar bleiben und ihren vollen Nährwert behalten.
Wie ein Biss in frisches Obst
Csilla bezieht ihre Rohstoffe größtenteils aus der Region.
Äpfel, Erdbeeren und Brombeeren stammen von einem Kleinbauern in Bókaháza. Holunderblüten sammelt sie im Mai selbst – weitab von Straßen, in unberührter Natur.
Fast alle Früchte werden frisch verarbeitet. Csilla kauft keine vorgefertigten Pürees, sondern presst und passiert die Früchte selbst. Die Sirupe werden heiß abgefüllt – jedoch ohne Konservierungsstoffe. Für den dichten Sirup wird nur wenig Wasser hinzugefügt – bei manchen Sorten gar keines.
Dadurch entstehen besonders intensive Aromen und eine sirupartige Konsistenz. Der Fruchtanteil erreicht bis zu 60 % – weit über dem gesetzlichen Mindestwert. Auch Fruchtfasern bleiben, wo sie nicht stören (z. B. bei Sauerkirsche oder Johannisbeere), bewusst im Sirup erhalten – nicht nur für den Geschmack, sondern auch für den Nährwert.
14 Sorten – Regionales trifft auf Exotik
Das Sortiment gliedert sich in zwei Linien: klassische ungarische Fruchtsirupe – Apfel, Erdbeere, Himbeere, Sauerkirsche, Johannisbeere, Brombeere, Holunder – sowie exotische Sommererfrischungen mit Limette, Orange, Grapefruit-Ingwer und Mango.
Auch bei den exotischen Sorten setzt Csilla auf Qualität: Citrusfrüchte werden frisch gepresst, Aromen kommen nicht zum Einsatz. Ingwer wird als hausgemachter Sud verarbeitet.
Die Rezepte folgen einem bewährten Grundprinzip, werden jedoch durch Verkostungen feinjustiert. Csillas Ziel ist nicht Masse, sondern ehrliche, reproduzierbare Qualität.
Produktinformation
Apfel-, Erdbeer- und Brombeersirup – Klassiker neu interpretiert
Für ihre Apfel-, Erdbeer- und Brombeersirupe bezieht Csilla die Früchte aus Bókaháza. So tragen diese Sorten den authentischen Geschmack der Region in sich.
Jede Frucht wird sorgfältig selektiert – überreife oder beschädigte Exemplare kommen nicht in den Kessel. Denn ohne Konservierungsstoffe ist Qualität das oberste Gebot. Die perfekt reifen Früchte werden sofort verarbeitet.
- Apfelsirup: Goldklar, frisch und leicht säuerlich – als würde man in einen knackigen Apfel beißen. Mit Wasser verdünnt ein klassischer Durstlöscher, warm genossen eine feine, würzige Alternative zu Apfeltee.
- Erdbeersirup: Leuchtend rot, dicht und vollmundig – der intensive Duft verrät sofort den Fruchtgehalt. Im Geschmack süß und saftig wie frisch gepflückte Erdbeeren.
- Brombeersirup: Tief dunkelrot mit eleganter Note. Der Geschmack ist kräftig, leicht herb, aber voll und rund – perfekt für Liebhaber intensiver Aromen mit dem wilden Charakter echter Brombeeren.
Alle Sirupe kommen ohne Farbstoffe und künstliche Aromen aus. Die Zutatenliste bleibt bewusst kurz: Frucht, etwas Zucker und sorgfältige Handarbeit.
Bezugsquellen
- Hévízer Bauernmarkt

Wusstest du, dass die goldwerten Böden Transdanubiens einst von eiszeitlichen Winden herangetragen wurden? Löss ist nicht nur ein geologischer Begriff, sondern eine uralte „Rezeptur“, aus der eine der fruchtbarsten Böden im Karpatenbecken entstand. Wo heute Reben wachsen und Vögel in Lösswänden nisten, wehten einst über Jahrtausende hinweg gelbe Staubstürme. Erfahre, wie dieses besondere Sediment die Landschaft geformt hat – und warum es auch heute noch eine zentrale Rolle für nachhaltige Landwirtschaft spielt.
Löss – das Erbe des Pleistozäns
Der Begriff „Löss“ leitet sich vom deutschen Wort lose ab – was „locker“ bedeutet. Seine Ablagerungen entstanden im Pleistozän (vor 2,58 Mio. bis 0,01 Mio. Jahren), insbesondere während der Eiszeiten.
Löss ist ein feinkörniges, gelbliches Sediment, das über Zehntausende von Jahren vom Wind transportiert und abgelagert wurde. Entscheidend für seine Entstehung waren die klimatischen Bedingungen südlich des ehemaligen skandinavischen Eisschildes: ein trockenes, kaltes Klima und spärliche Vegetation.
Die feinen Staubpartikel stammten aus Flussauen und ausgetrockneten Steppenlandschaften. Mit der Zeit verband sich das abgelagerte Material durch kalkhaltige Bindemittel zu festem Löss – charakteristisch mit seinen senkrechten Rissen.
Wichtig zu wissen: Das Pleistozän war nicht durchgehend eiszeitlich. Es umfasste mehrere Kaltzeiten und dazwischenliegende Warmzeiten – teils sogar wärmer als heute – mit kurzen Klimaschwankungen.
Landschaftsformen – das Erbe des Löss
Löss hat dem Karpatenbecken, insbesondere Transdanubien, ein einzigartiges Landschaftsbild verliehen: steil abfallende, bis zu zehn Meter hohe Lösswände, Hohlräume in den Wänden (z. B. Lebensraum für Bienenfresser und Uferschwalben), jahrhundertealte Hohlwege in Weinbergen und von Wurzeln durchzogene Böschungen – all das gehört zum geologischen Erbe dieser Region.
Diese Strukturen sind fester Bestandteil des Landschaftsbildes, das durch geologische Prozesse und Gesteinsformationen geformt wurde – und das uns so vertraut und charakteristisch erscheint.
Fruchtbarkeit und Wasserspeicherung
Lössgebiete zeichnen sich durch besonders fruchtbare Böden aus – viele unserer landwirtschaftlichen Flächen liegen auf solchen Lössinseln. Das allein ist schon eine hervorragende Grundlage für nachhaltige Bewirtschaftung: Einerseits wegen des hohen Humusgehalts, andererseits wegen der ausgezeichneten Wasserspeicherkapazität.
In der Praxis bedeutet das: Selbst in Trockenzeiten bleibt dank der senkrechten Porenstruktur ausreichend Feuchtigkeit im Bodenprofil erhalten – ein unschätzbarer Vorteil im Zeitalter des Klimawandels.
Moderne Parallelen – Staub aus der Sahara
Interessant ist auch, dass der feine, windgetragene Staub aus der Sahara, der heute zunehmend Mitteleuropa erreicht, in gewissem Maße als modernes Pendant zum lössbildenden Material betrachtet werden kann.