Die Entwicklung der Badekultur

Historische Funde bezeugen, dass Hévíz bereits in der Römerzeit besiedelt war. Das Wasser wurde hauptsächlich für alltägliche Tätigkeiten wie die Lederbearbeitung verwendet. Im Laufe der Geschichte hinterließen fast alle Völker, die in die Gegend kamen, ihre Spuren in Hévíz und Umgebung.

  • Der Name Hévíz wird erstmals in einer Urkunde aud dem Jahr 1328 erwähnt. „Hévíz” bedeutet laut Sprachforscher „fließende warme Quelle” (vgl. "hév" veraltet Feuer + "víz"  Wasser). Dieser Begriff wurde im Mittelalter auch in diesem Sinne verwendet.
  • Dokumente aus dem 17. Jahrhundert berichten über Wasserregulierungsarbeiten im Hévízer Tal und über die Errichtung von Mühlen, was auf die Nutzung des abfließenden Wassers hinweist. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde der Hévízer See, so wie wir ihn heute kennen, bekannter – Hévízfürdő (Bad Hévíz) entstand.
  • Mitte des 18. Jahrhunderts berichtete das erste Mal ein durchreisender Polyhistor ausführlich über den „niemals zufrierenden See“.

  • Die erste wissenschaftliche Analyse und Beschreibung des Hévízer Quellwassers stammt aus 1769 von einem Amtsarzt und Physiker. In seiner Arbeit berichtete er über die Ergebnisse seiner chemischen Analyse, beschreib Eigenschaften und Heilwirkungen. Ende des 18. Jahrhunderts erscheint der Hévízer See das erste Mal auf einigen Landkarten.
  • Als Vater der Badekultur und die Hévízer Heiltherapien gilt Graf György Festetics, der im Jahre 1795 das erste Badehaus auf dem See errichten ließ. Einige Jahre später erschien ein Artikel über die heilende Kräfte des Thermalwassers in einer Wiener Zeitschrift, sodass es mit der stetigen Um- und Ausbau der Badeanlage begann, und Patienten allmählich von nah und fern anreisten.

 

Wer ist der Mann, dessen Büste am Ende der Fußgängerzone heute noch melancholisch das Therapiezentrum und die Promenade zum See im Auge hält? 

Dem Grafen György Festetics, Agrarreformer und Mäzen, einsitigen Gutsherrn der Gegend, hat auch die Ortschaft Hévíz viel zu verdanken.

1795: Geburtsstunde der Badekultur – erstes Badehaus auf dem See mit Umkleidekabinen, angestelltem Arzt und ausgedruckter Badeordnung.

Bis 1799: Anfänge des Kurtourismus – Hof und Parkplatz für die Kutschen, Gaststätten, Ausbau des Abflusskanals, Parkanlage, Lusthaus für Tanzfeste.

 

 

Bad Hévíz entwickelt sich ständig weiter. Zu seinem Erfolg trugen berühmte Ärzte wie der Erfinder des Gewichtsbades Dr. Károly Moll als auch die ausgezeichnete Infrastruktur bei. Mit dem Umbau des Seebades in den 1960er Jahren wurden die Badeeinrichtungen modernisiert und erweitert. In der Mitte des Sees wurde ein 2.500 m2 großes, winterfestes Badehaus errichtet. 

Das Therapieangebot wurde stets an die kontinuierlich wachsenden Bedürfnisse angepasst, so blieb Hévíz nicht nur für Rheumapatienten zu jeder Jahreszeit ein attraktives Erholungsziel, sondern etablierte sich auch als Top-Wellness-Destination. Die Badeanlage selbst wächst daher ebenfalls mit dem Angebot mit. Unlängst kam ein neues Gebäude dazu mit komplexen Dienstleistungen für Leib und Seele: Erlebnisbecken, Sauna- und Massagewelt, Therapieabteilung, Gastro-Bereich und Konferenzsaal.

Das neue dreistöckige Empfangsgebäude mit seinen zwei entzückenden Türmchen im Stil der Jahrhundertwende bietet Viersterne-Standard. Hier wird die traditionelle Kur mit Präventivbehandlungen abgerundet.  Eine moderne Wellness-Abteilung bietet angenehme gesundheitsfördernde Entspannung:   Sauna, Dampfbad, Eisbad, Salzgrotte, Pools, moderne gastronomische Einheiten, Verwöhnbehandlungen im Schönheitssalon, Hydro- und Bewegungstherapien, Massagen und Schlammbehandlungen, Sauna und Ruhe-Oasen sorgen für die perfekte Auszeit.

 

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Haben Sie gewusst, dass...

  • die Ortsbezeichnung Hévíz erstmals 1328 in einer Urkunde erwähnt wurde?
  • hier ein Gefäß aus dem 1. Jh. n. Chr. mit der lateinischen Inschrift „Da Bibere” (Gib mir zu trinken) gefunden wurde?
  • ein, dem Gott Jupiter geweihter, Altarstein aus der Römerzeit ausgegraben wurde?
  • einmal im Jahr, mit den sog. Flavius-Tagen die Römerzeit ins Leben gerufen wird?
  • das drittgrößte Schloss Ungarns der Familie Festetics gehörte und es sich in der Nachbarstadt Keszthely befindet?